Der gewaltsame Tod eines Mannes am Rande des Chemnitzer Stadtfestes wird von Rechtsextremen zur Stimmungsmache gegen Ausländer genutzt. Die Polizei wirkt überfordert. Eine Chronik der Ausschreitungen in Chemnitz.
Chronik der Ereignisse Krawalle in Chemnitz: Was bisher geschah

Chemnitz
© Odd Anderesen / AFP
Freitag, 24. August 2018: Chemnitz feiert seinen 875. Geburtstag mit einem Stadtfest. Künstler wie Namika, Lions Head oder DJ Antoine treten auf. Bis auf kleinere Delikte verläuft die Veranstaltung friedlich.
26. August 2018, 3.15 Uhr: In der nacht zu Sonnatg kommt es zu einem tödlichen Streit. Männer unterschiedlicher Nationen sind darin verwickelt, es kommt zu einer Messerstecherei. Drei Deutsche werden schwer verletzt. Der 35-jährige Daniel H. ist einer von ihnen. Der gelernte Tischler mit kubanischen Wurzeln erliegt seinen schweren Verletzungen.
Am frühen Sonntagnachmittag postet die rechte Ultragruppe "Kaotic Chemnitz" auf Facebook einen Aufruf zu einer Spontandemo. "Fans" sollen sich am Karl-Marx-Monument versammeln. Später wird dieser Aufruf wieder gelöscht. Rechte Aktivisten verbreiten einen Screenshot des Aufrufs weiter. In den sozialen Netzwerken mehren sicher Gerüchte, Lügen, Aufrufe zur Selbstjustiz.
Auch die AfD ruft ihre Anhänger dazu auf, auf die Straße zu gehen. Knapp 1000 Menschen folgen dem Aufruf, viele von ihnen erkennbar rechtsextrem. Es kommt zu Hetzjagden auf ausländisch aussehende Menschen.
Montag, 27. August 2018: Es werden Haftbefehle gegen einen 22 Jahre alten Iraner und einen 23-jährigen Syrer erlassen. Sie sollen Daniel H. erstochen haben.
Die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig nimmt schließlich zu den Krawallen Stellung: "Es ist schlimm, dass ein Mensch durch ein Tötungsdelikt ums Leben kommt, aber das rechtfertigt keine weitere Gewalt", sagt sie bei einer Pressekonferenz.
Am Montagabend finden dennoch zwei neue Demos statt. Die rechtspopulistische Bewegung "Pro Chemnitz" und die linken Aktivisten von "Chemnitz Nazifrei" protestieren. An den Demonstrationen nehmen mehrere Tausend Menschen teil. Es seien Feuerwerkskörper und Gegenstände geworfen worden, so die Polizei. Mindestens sechs Menschen werden verletzt. Nach Ende der Demonstrationen räumt ein Polizeisprecher Personalmangel ein.
26. August 2018, 3.15 Uhr: In der nacht zu Sonnatg kommt es zu einem tödlichen Streit. Männer unterschiedlicher Nationen sind darin verwickelt, es kommt zu einer Messerstecherei. Drei Deutsche werden schwer verletzt. Der 35-jährige Daniel H. ist einer von ihnen. Der gelernte Tischler mit kubanischen Wurzeln erliegt seinen schweren Verletzungen.
Am frühen Sonntagnachmittag postet die rechte Ultragruppe "Kaotic Chemnitz" auf Facebook einen Aufruf zu einer Spontandemo. "Fans" sollen sich am Karl-Marx-Monument versammeln. Später wird dieser Aufruf wieder gelöscht. Rechte Aktivisten verbreiten einen Screenshot des Aufrufs weiter. In den sozialen Netzwerken mehren sicher Gerüchte, Lügen, Aufrufe zur Selbstjustiz.
Auch die AfD ruft ihre Anhänger dazu auf, auf die Straße zu gehen. Knapp 1000 Menschen folgen dem Aufruf, viele von ihnen erkennbar rechtsextrem. Es kommt zu Hetzjagden auf ausländisch aussehende Menschen.
Montag, 27. August 2018: Es werden Haftbefehle gegen einen 22 Jahre alten Iraner und einen 23-jährigen Syrer erlassen. Sie sollen Daniel H. erstochen haben.
Die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig nimmt schließlich zu den Krawallen Stellung: "Es ist schlimm, dass ein Mensch durch ein Tötungsdelikt ums Leben kommt, aber das rechtfertigt keine weitere Gewalt", sagt sie bei einer Pressekonferenz.
Am Montagabend finden dennoch zwei neue Demos statt. Die rechtspopulistische Bewegung "Pro Chemnitz" und die linken Aktivisten von "Chemnitz Nazifrei" protestieren. An den Demonstrationen nehmen mehrere Tausend Menschen teil. Es seien Feuerwerkskörper und Gegenstände geworfen worden, so die Polizei. Mindestens sechs Menschen werden verletzt. Nach Ende der Demonstrationen räumt ein Polizeisprecher Personalmangel ein.