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Protest-Ikone Fast erblindet nach Wasserwerfer-Einsatz: Stuttgart-21-Gegner Dietrich Wagner ist tot

Dietrich Wagner, der bei Protesten gegen Stuttgart 21 sein Augenlicht verloren hatte, steht vor einem Haus
Dietrich Wagner hat bei Protesten gegen das Projekt Stuttgart 21 durch einen Wasserwerfer einen Großteil seiner Sehkraft verloren. Sein Bild ging um die Welt
© Marijan Murat / DPA
Das Bild eines Mannes, der aus den Augenhöhlen blutet, ging um die Welt. Nun ist Dietrich Wagner, der bei Protesten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 sein Augenlicht eingebüßt hat, verstorben.

Der im Jahr 2010 bei einer Demonstration gegen das Bauvorhaben Stuttgart 21 schwer an den Augen verletzte Dietrich Wagner ist tot. Wie sein Anwalt am Freitag mitteilte, starb er am Mittwoch im Alter von 79 Jahren in Stuttgart.

Dietrich Wagner war das Gesicht des Widerstands gegen das umstrittene Milliarden-Projekt der Bahn. Der Ingenieur hatte bei einer Demonstration dagegen aus kurzer Entfernung den Strahl eines Wasserwerfers ins Gesicht bekommen und war seitdem fast blind. Ein Foto, das zeigte, wie er mit blutenden Augen von zwei Mitdemonstranten gestützt wird, ging um die Welt.

Dietrich Wagner protestierte gegen Stuttgart 21

Der "Schwarze Donnerstag" war der Höhepunkt des Konflikts um Stuttgart 21. Zu dem Bahnprojekt gehört der Tiefbahnhof in der Stuttgarter City samt unterirdischer Anbindung an den Flughafen und die Schnellbahnstrecke nach Ulm. Die Kosten belaufen sich auf rund 9,15 Milliarden Euro. Nach dieser Zäsur folgte der historische Wahlsieg der Grünen unter Winfried Kretschmann im März 2011 – nach mehr als 50 Jahren CDU-Vorherrschaft. Kretschmann entschuldigte sich bei den Opfern, von denen einige, wie Wagner, Entschädigungen zugesprochen bekamen.

tkr DPA

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