Seit Anfang Dezember müssen die Menschen im Alltag ihren Covid-Impfpass vorzeigen. Eine Genesung oder negative Tests reichen nicht mehr aus. Daher lassen sich nun einige Schweden ihren Impfpass auf einem Mikrochip unter die Haut implantieren.
Covid-19-Impfung Digitaler Impfpass immer dabei: Schweden lassen sich Mikrochip unter die Haut implantieren

In Schweden lassen sich einige Menschen Mikrochips mit ihren Covid-19-Impfdaten unter die Haut einsetzen. Die Chips können am Unterarm oder in die Hand implantiert werden. Smartphones können den Mikrochip erkennen und zeigen das darauf gespeicherte Impfzertifikat an. In Schweden ist seit Anfang Dezember ein Impfnachweis im Alltag notwendig. Ein Nachweis über eine Genesung oder negative Tests reichen nicht mehr aus. Ein schwedisches Start-up hat daher den Chip in Reiskorngröße für 100 Euro auf den Markt gebracht.
Hannes Sjoblad, Geschäftsführer DSruptive Subdermals
„Chipimplantate sind cool, denn sie nutzen NFC-Technologie, also Nahfeldkommunikation. Wir wissen, dass die Welt der vernetzten Geräte, das Internet of Things, die Sprache von NFC spricht. Das ist es, was man mit Türlesern, Smartphones und Kartenlesegeräten beim Bezahlen macht, sie sind alle NFC-fähig. Wenn ich also einen Chip in der Hand habe, spreche ich die Sprache all dieser Geräte und interagiere mühelos mit ihnen.“
NFC basiert auf der RFID-Technologie. Sie nutzt Mikrochips wie eine Antenne zum Senden und Empfangen von Radiowellen. Dabei werden die Informationen ähnlich wie bei einem Barcode-Scanner übertragen.
Hannes Sjoblad, Geschäftsführer DSruptive Subdermals
„Die Implantate funktionieren so: Sie haben keine Batterie, sie können von sich aus keine Signale übermitteln, sie sind also passiv. Sie liegen dort schlafend. Sie können niemals deinen Standort verraten. Sie werden lediglich aktiviert, wenn sie mit deinem Smartphone in Berührung kommen. Das heißt, sie können von niemandem Standorte nachverfolgen.“
Dass sich Menschen in Schweden chippen lassen, ist nicht neu. Rund 6.000 Schweden nutzen die neue Technologie bereits. Vor drei Jahren waren es noch 3.000. Sie benutzen die Mikrochips unter ihrer Haut als Schlüssel für die Wohnung oder das Büro und für kontaktloses Zahlen.
Amanda Back , Managerin Epicenter
“Ich denke, es gehört zu meiner eigenen Integrität, mich chippen zu lassen und meine persönlichen Daten bei mir zu behalten. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich noch mehr Kontrolle habe, wenn ich sie selbst in meiner Hand habe.“
Experten warnen, dass die Implantate Infektionen verursachen könnten. Sollten sie zukünftig größere Datenmengen speichern können, bestehe zudem ein Risiko in Bezug auf den Datenschutz.