Nachdem seine Tochter Valentina 2016 an Krebs gestorben war, wandelte Kurt Peter ihr Kinderzimmer in ein Büro um. Von dort aus leitet er seither eine Stiftung, die ihren Namen trägt. Peter will dafür sorgen, dass sterbenskranke Kinder ihre letzten Tage anders verbringen können als seine Tochter. Valentina war 13, als die Ärzte fragten: Wo willst du sterben, zu Hause oder in der Klinik? Eine wirkliche Wahl hatte sie nicht. Das Kinderpalliativteam der Uniklinik Ulm war unterfinanziert und erst dabei, eine mobile Versorgung aufzubauen. Also blieb Valentina im Krankenhaus. Kabel, Schläuche, kaltes Licht. Dazwischen Familie Peter. An Valentinas letztem Abend spielten sie Karten bis 23 Uhr.

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Mehr als 250 sterbenskranke Kinder versorgt
"Es wäre schöner gewesen, wenn sie ihre letzten Tage zu Hause hätte verbringen können", sagt Kurt Peter. Er habe aber nie gehadert, sondern sich gefragt: Was ist jetzt mein Auftrag? Kurz nach Valentinas Tod gründete Peter die Stiftung Valentina, mit der er sich dafür einsetzt, dass mehr sterbenskranke Kinder so viel Zeit wie möglich zu Hause verbringen können. Die Stiftung sammelt Spenden und finanziert das mobile Kinderpalliativteam der Uniklinik Ulm, mit dem Geld werden die Jahresgehälter von vier Pflegekräften und einer Ärztin bezahlt. Peter hat Sponsoren für drei Einsatzfahrzeuge gefunden, für Diensthandys und medizinische Geräte. In sieben Landkreisen ist das Palliativteam inzwischen unterwegs, mehr als 250 sterbenskranke Kinder haben sie zu Hause versorgt.
Innerhalb von fünf Jahren ist aus der Stiftung ein Großprojekt geworden. Für Peter, der weiter um Unterstützer wirbt, ein unbezahlter Halbtagsjob. "Und irgendwie auch eine Therapie", sagt er. "Ich muss nichts verdrängen. Valentina ist die ganze Zeit präsent, und das in einem positiven Sinne."