Elterngeld Bayerische und sächsische Väter nehmen gerne Auszeit

Immer mehr Väter in Deutschland legen im Job eine Familienpause ein und leben vom Elterngeld. Fast jeder vierte Mann, der im ersten Halbjahr 2009 Papa wurde, hat Elterngeld bezogen.

Immer mehr Väter nehmen Elterngeld in Anspruch. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, bezog bei rund 75.000 der insgesamt 323.000 im ersten Halbjahr 2009 geborenen Kindern der Vater Elterngeld. Das entspricht einer Väterbeteiligung von 23 Prozent, dass heißt, bei 23 von 100 geborenen Kindern erhielten der Vater Elterngeld. 2008 lag dieser Anteil noch bei knapp 21 Prozent.

Am häufigsten bezogen im ersten Halbjahr 2009 die Väter in Sachsen und Bayern Elterngeld, in beiden Ländern lag der Anteil bei 30 Prozent. Es folgten Berlin (29 Prozent) und Thüringen (28 Prozent). Am niedrigsten lag die Väterbeteiligung in Bremen und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 18 Prozent sowie im Saarland mit nur 14 Prozent. Nach wie vor beziehen zwei Drittel der Väter Elterngeld für einen recht kurzen Zeitraum von maximal zwei Monaten.

Mütter hingegen bezogen bundesweit in neun von zehn Fällen das Elterngeld für zwölf Monate. Ihr durchschnittlicher Elterngeldanspruch war mit 856 Euro aber deutlich geringer als bei den Männern. Väter, die vor der Geburt des Kindes arbeiteten und deren Kinder im ersten Halbjahr 2009 geboren wurden, erhielten im ersten Bezugsmonat im Schnitt 1168 Euro.

Die Bundesregierung hatte vor kurzem beschlossen, das Elterngeld für Spitzenverdiener mit einem Einkommen von mehr als 250.000 Euro im Jahr (500.000 Euro bei Verheirateten) zu streichen. Auch Hartz-IV-Empfänger erhalten künftig kein Elterngeld mehr. Für Empfänger mit einem anzurechnenden Nettoeinkommen von mehr als 1240 Euro im Monat soll der Lohnersatz von 67 Prozent auf 65 Prozent sinken.

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AFP/DPA