Fehlerhafte Meldelisten Älteste Bürgerin Tokios vermisst

Eine 113-Jährige gilt als älteste Tokioerin und soll jetzt für ihr betagtes Alter geehrt werden. Doch die Greisin ist unauffindbar - wie vier weitere Bürger, die die 100 schon längst überschritten haben.

Von der ältesten Frau Tokios fehlt jede Spur. Unter ihrer Meldeadresse lebt lediglich deren 79-jährige Tochter. Diese behauptet nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji Press, sie habe ihre 113-Jährige Mutter Fusa Furuya seit "rund 50 Jahren" nicht gesehen. Ihre Mutter lebe mittlerweile bei ihrem Bruder außerhalb Tokios, mit dem sie aber keinen Kontakt mehr habe. Unter der von ihr angegebenen Adresse fanden Mitarbeiter der Stadt aber nur ein unbebautes Grundstück.

Erst vor wenigen Tagen kam heraus, dass der mit 111 Jahren älteste registrierte Einwohner Tokios bereits seit Jahrzehnten tot ist. Behördenvertreter der Stadt wollten ihm eigentlich zum Geburtstag gratulieren, fanden in seinem Bett jedoch nur seine mumifizierten sterblichen Überreste. Nun ermittelt die Polizei gegen seine Angehörigen wegen Rentenbetrugs.

Die Behörden hatten anlässlich einer für Ende September geplanten Ehrung für den ältesten Bürger und die älteste Bürgerin Tokios ihre Einwohnerlisten aktualisiert. Japanischen Medien berichten über vier weitere vermisste Hochbetagte über 100 Jahre.

Einer Erhebung des Gesundheitsministeriums vom vergangenen Jahr zufolge leben in Japan 40.399 Menschen, die 100 Jahre oder älter sind, davon 4.800 in Tokio. Japanerinnen haben zudem mit durchschnittlich 86,44 Jahren die weltweit höchste Lebenserwartung.

afp/ap