Geo-Tracking-Dienst Places Facebook-Nutzer können Onlinefreunde lokalisieren

Ab sofort können Facebook-Nutzer den Standort von Freunden noch genauer verfolgen. Das soziale Netzwerk stellt in USA den standortbezogenen Dienst vor.

Facebook-Nutzer in den USA können ab sofort noch genauer verfolgen, wo ihre Onlinefreunde sich gerade aufhalten. Das soziale Netzwerk schaltete am Mittwoch die Funktion Facebook Places frei, bei der Internethandys auf Knopfdruck in Echtzeit den aktuellen Standort mitteilen. Facebook betonte aber, die Nutzern könnten ihre Daten genau kontrollieren.

Wer Facebook Places nutzen will, muss das Apple-Handy iPhone oder ein anderes bestimmtes Smartphone besitzen. Wenn der Dienst freigeschaltet wird, liest das Gerät auf Knopfdruck über den eingebauten GPS-Empfänger den aktuellen Standort aus. Facebook schlägt dann bekannte Orte wie etwa Restaurants, Cafés oder Hotels vor, in denen die Nutzer virtuell einchecken können. Sie können aber auch neue Orte eingeben. Wenn der Places-Nutzer die Information freigibt, können seine Onlinefreunde sehen, wo er sich gerade aufhält.

"Man kann mit dem Mobiltelefon in Echtzeit mitteilen, wo man mit wem ist", sagte Places-Produktmanager Michael Eyal Sharon bei der Vorstellung des Dienstes. Dies ermöglicht es Nutzern laut Facebook etwa auch zu entdecken, wenn ihre Freunde bei der selben Veranstaltung oder am selben Urlaubsort sind.

Places ist zunächst nur in den USA verfügbar, soll künftig aber für alle derzeit 500 Millionen Facebook-Nutzer weltweit zu nutzen sein. Es ist der erste standortbezogene Dienst von Facebook. Diese Dienste gelten angesichts der zunehmenden Verbreitung von Smartphones als zukunftsträchtig: Sie ermöglichen Nutzern beispielsweise auch, nahegelegene Restaurants, Bankfilialen oder Geschäfte zu finden.

Heftige Kritik hatte sich kürzlich Google eingehandelt, als der Internetriese die Funktion Buzz startete, die soziale Netzwerke in den E-Mail-Dienst GoogleMail einbettet. Viele Daten der Google-Nutzer und auch ihr Standort waren plötzlich automatisch freigegeben. Google reagierte auf die Kritik und änderte die Einstellungen leicht.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg versicherte gleich zum Start des neuen Dienstes, die Facebook-Nutzer hätten die Kontrolle über den Schutz ihrer Daten: Sie könnten genau festlegen, wie die Informationen über ihren Standort verwendet und veröffentlicht würden und wer sie sehen könne. Facebook stellte Entwicklern aber zugleich ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem sie Anwendungen entwickeln können, die sich Places zunutze machen - wenn der Nutzer dem zustimmt.

AFP
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