Der luxemburgische Ministerpräsident ist am Dienstag mit dem Preis "Goldenes Schlitzohr 2004" ausgezeichnet worden. Der in diesem Jahr mit 25.000 Euro dotierte Preis wird vom "Internationalen Club der Schlitzohren" alljährlich an eine Persönlichkeit vergeben, die sich "positiv als Schlitzohr" profiliert hat". Das Preisgeld wird stets für bedürftige Kinder eingesetzt. Juncker spendet es an eine luxemburgische Organisation, die sich um Straßenkinder in Bukarest kümmert.
Der Preisträger des Vorjahres, Karl Kardinal Lehmann, würdigte in seiner Laudatio die Leistungen Junckers für den europäischen Einigungsprozess. Mit seinem Engagement habe er den Stabilitätspakt für den Euro durchgesetzt. Auch heute setze er sich weiter vehement dafür ein, eine stabile gemeinsame Währung als Voraussetzung für den europäischen Einigungsprozess zu erhalten.
Juncker ist Regierungschef und Finanzminister in Personalunion
In seiner Dankesrede stellte Juncker seine Schlitzohrigkeit mehrfach unter Beweis: Nachdem er erst im Februar dieses Jahres vom Essener Bischof den Heinrich-Brauns-Preis bekommen habe und nun ein Kardinal die Laudatio hielt, warte er nun auf den nächsten Preis aus den Händen des Papstes, sagte der Ministerpräsident. Schlitzohrig sei zum Beispiel auch, dass er in Luxemburg Ministerpräsident und Finanzminister in Personalunion sei und dadurch viel weniger Probleme habe als seine Amtskollegen.
Der Internationale Club der Schlitzohren feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Frühere Preisträger sind unter anderem Hans-Dietrich Genscher, Johannes Rau und Sir Peter Ustinov.