Der stark geschwächte Papst Johannes Paul II. wird künstlich ernährt. Zur leichteren Nahrungsaufnahme hätten die Ärzte dem 84-Jährigen eine nasogastrische Sonde eingeführt, sagte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls am Mittwoch. Diese Sonden werden durch den Nasen-Rachen-Raum mittels eines Schlauchs in den Magen geleitet. Unklar war, ob die Sonde dort fixiert bleibt oder zu den jedweiligen Mahlzeiten eingesetzt wird.
Stichwort Magensonde
Eine Magensonde bekommen Patienten, die sich selbst nicht mehr ausreichend ernähren können, deren Verdauungstrakt aber weitgehend funktioniert. Unter einer Sonde verstehen Mediziner einen Schlauch, durch den die Nahrung direkt in Magen oder Darm gegeben werden kann. Ist diese Sondenernährung nur vorübergehend nötig, wird der Schlauch durch Nase und Speiseröhre bis in den Magen eingeführt (nasogastrale Sonde). Für eine dauerhafte Sondenernährung legen die Ärzte in der Regel in einer Operation einen Schlauch durch die Bauchdecke in Magen oder Dünndarm.
Zugleich zeigte sich der Kirchenführer am Mittwoch überraschend am Fenster seiner Wohnung über dem Petersplatz. Trotz großer Anstrengung gelang es ihm aber nicht, zu sprechen.
Navarro-Valls sprach zudem von einer "langsamen und fortschreitenden Genesung" des Papstes. Er verbringe viele Stunden am Tag im Sessel, feiere die Messe in seiner Privatkapelle und halte engen Kontakt zu seinen Mitarbeitern.
Der Pontifex litt zuletzt unter starken Schluckbeschwerden und kann kaum sprechen. In Rom kursierten seit Dienstag Gerüchte, dem Papst gehe es immer schlechter.
Wegen akuter Atemprobleme war Johannes Paul II. am 24. Februar ein Luftröhrenschnitt gesetzt worden. Seitdem trägt er noch immer einen Tubus im Hals.