Ein kleines Kind liegt schreiend auf einer blauen Decke auf dem Boden, Passanten stehen ratlos drumherum. Die Szene aus dem kurzen Video, das die Userin "aishangziyou" auf Twitter veröffentlichte, bewegt viele Menschen. Zugetragen hat sich der Fall Ende Juli in der chinesischen Stadt Huixian.
Offenbar wurde der kleine Junge von seinen Eltern einfach am Straßenrand ausgesetzt. Die Passanten, die ihn fanden, hätten umgehend die Polizei alarmiert, welche sich anschließend um das Kleinkind gekümmert habe, schreibt die Userin in ihrem Tweet. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass der Junge an Zerebralparese leidet. Womöglich war das Grund, warum seine Eltern ihn nicht behalten wollten.
Wurde das Kind ausgesetzt, weil es an Zerebralparese leidet?
Bei der Krankheit handelt es sich um eine Bewegungsstörung durch eine frühkindliche Hirnschädigung. So wird die Entwicklung des Nervensystems und des Bewegungsapparats verhindert, bzw. verzögert. Die Krankheit ist angeboren und unheilbar. Betroffen sind ein bis zwei von 1.000 Kindern.
Der Junge wurde anschließend im örtlichen Krankenhaus behandelt, berichtet die "Daily Mail". Er könne weder selbst laufen noch sprechen, habe aber sonst keine Verletzungen. Solange seine Eltern nicht bekannt sind, wird er in einem Kinderheim betreut. Die Ermittlungen der Polizei gehen weiter. Den Eltern würden Strafen drohen, falls sie gefunden werden.
In China werden nach Angaben der Staatlichen Komission für Gesundheitswesen und Familienplanung jedes Jahr etwa 100.000 Kinder ausgesetzt. Viele von ihnen haben körperliche oder geistige Behinderungen. Für die Familien stellen diese Einschränkungen offenbar eine zu große Last dar, so dass sie versuchen, die Kinder loszuwerden.
Quellen: @aishangziyou auf Twitter / "Daily Mail" / "MSD Manual"