Kinderarmut "Ich wurde auch schon angespuckt" – wie es ist, als Jugendliche auf der Straße zu leben

Anonymes Porträt von Straßenkind Annika
Annika*, 18, lebte monatelang auf der Straße, bis sie vor zwei Jahren mit ihrem Kind in eine Wohnung ziehen durfte, die vom Amt bezahlt wird. Sie würde gerne studieren und als Sozialarbeiterin arbeiten. Doch bevor sie sich um andere kümmern kann, müsse sie erst selbst gesund werden: "Meine Psyche ist kaputt", sagt sie
*Name von der Redaktion geändert
© Katrin Streicher
Annika und Lizzy haben monatelang auf der Straße gelebt. Der stern traf die beiden jungen Frauen in Berlin bei Straßenkinder e.V. und sprach mit ihnen über Vergangenheit und Zukunft.

"Es ist nicht schlimm, weniger Geld zu haben. Schlimm ist, von oben angekuckt zu werden", sagt Annika. Mit 16 lebte sie sieben Monate auf der Straße. Schätzungsweise 37.000 Jugendliche bis 27 Jahre sind hierzulande obdachlos. Etwa 6.500 sind minderjährig. Die exakte Zahl kennt niemand – wenn junge Menschen von zu Hause abhauen, registrieren sie sich bei keiner offiziellen Stelle. Sie tauchen ab in die Anonymität der Großstadt.