Nach den Pannen von Köln ist ein Nachfolger für den in den Ruhestand versetzten Polizeipräsidenten Wolfgang Albers gefunden. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) will dem Düsseldorfer Kabinett am Dienstag den bisherigen Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste, Jürgen Mathies, vorschlagen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen.
Jäger hatte Albers nach den sexuellen Übergriffen und Raubdelikten an Silvester in Köln in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger Mathies gilt als erfahrener Polizist und Behördenleiter. Er trat 1977 in den Polizeidienst des Landes NRW ein, wie der Internetseite des Landesamtes zu entnehmen ist. Nach seiner Ausbildung versah er zunächst Wachdienst beim Polizeipräsidium Köln.
Jürgen Mathies in Führungsfunktionen tätig
Nach dem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und der Ausbildung zum höheren Dienst mit Studium an der Polizei-Führungsakademie in Münster nahm Mathies mehrere Führungsfunktionen in den Kreispolizeibehörden Siegburg und Köln wahr. In der Folgezeit wechselte er ins Düsseldorfer Innenministerium.
Von 2001 bis 2006 war Mathies als Vorsitzender einer bundesweiten Projektgruppe für die Erarbeitung des Polizeikonzepts bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland verantwortlich. 2007 übernahm er die Leitung des Duisburger Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste. Der 1960 geborene Mathies ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Jürgen Mathies soll Vertrauen wieder herstellen
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte die Berufung von Mathies zum Chef der Kölner Polizeibehörde, die mit mehr als 5000 Beschäftigten die größte in NRW ist.Mathies sei ein "erfahrener Polizeipraktiker", der nicht nur zuletzt eine Großbehörde der Polizei erfolgreich geführt, sondern auch das Sicherheitskonzept für die Fußball-WM 2006 "maßgeblich miterarbeitet" habe, erklärte der GdP-Landesvorsitzende Arnold Plickert in Düsseldorf.
"Mit ihm wird ein Polizist an die Spitze der größten Polizeibehörde in NRW gestellt, der in der Lage ist, das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei wieder herzustellen", fügte Plickert hinzu. Die GdP bewertete es zudem als positiv, dass Jäger die Kölner Personalentscheidung zügig getroffen habe. "Damit ist der Weg frei, dass sich die Kölner Polizei wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentriert", erklärte Plickert.