Olympia 2024 Schwimmerin Yusra Mardini und das Team der Geflüchteten: "Wir sind hier, um Hoffnung zu verbreiten"

Frau trägt Olympia-Fackel
Yusra Mardini trägt die olympische Fackel
© SIPA PRESS/Andre Ferreira
Sie floh aus Syrien, schwamm bei Olympia und begleitet nun das Flüchtlingsteam in Paris. Yusra Mardini über die Kraft des Sports, das Ende ihrer Karriere – und neue Ziele.

Ihre Geschichte ging um die Welt, kam mit dem Film "Die Schwimmerinnen" 2022 sogar auf die Kinoleinwand: Als 2015 auf ihrer Flucht übers Mittelmeer der Motor des Schlauchboots ausfiel, sprangen die damals 17-jährige syrische Wettkampfschwimmerin Yusra Mardini, ihre Schwester und zwei weitere Menschen ins Wasser. Sie zogen das Boot drei Stunden lang bis zur griechischen Küste und retteten 20 Bootinsassen das Leben. Mardini floh weiter bis nach Deutschland, ein Jahr später durfte sie für das Flüchtlingsteam bei Olympia in Rio schwimmen. Auch in Paris ist sie wieder dabei, diesmal nicht als Athletin, sondern als Reporterin für Eurosport. 

Frau Mardini, fiel es Ihnen nach der traumatischen Flucht übers Mittelmeer leicht, zurück ins Wasser zu gehen?
Schwimmen im Pool war für mich immer etwas ganz anderes als Schwimmen auf dem offenen Meer. Wenn ich die vier Ecken des Beckens sehen kann, fühle ich mich im Wasser sicher. Dort bin ich zu Hause. Auch vor dem Meer habe ich keine Angst, ich verbinde es aber mit Trauer. Wenn ich dort bin, ist das eine Erinnerung daran, wie viele Menschen auf ihrer Flucht ihr Leben verloren haben, nur weil sie würdevoll und friedlich leben wollten.