Die Reichsbürger-Akte Staatsverächter in Uniform

Immer wieder wenden sich Soldaten und Polizisten gegen das Land, das sie schützen sollen. Und immer wieder wird danach von Einzelfällen gesprochen. Dabei ist die Gefahr groß wie nie.
Bundeswehr Soldaten stehen in Uniform in einer Reihe man sieht die Beine bis zu den Knien und die Schatten die sie werfen
Bei Soldaten der Bundeswehr gab es schon häufiger rechtsextreme Vorfälle
© Frank Rumpenhorst / Picture Alliance / DPA

Als das Oberlandesgericht Stuttgart im November 2023 elf Männer der rechtsterroristischen "Gruppe S" zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, hat der Prozess längst eine für den deutschen Staat unbequeme Wahrheit ans Licht gebracht. Die Angeklagten wollten einen Bürgerkrieg entfachen, sie planten Anschläge auf Moscheen und diskutierten die Tötung von Politikern. Unter ihnen: ein Angestellter der Polizei.

Als im vergangenen August in Jena der Prozess gegen vier Mitglieder der rechtsextremen Gruppe "Knockout 51" beginnt, weil sie unter anderem zum Ziel gehabt haben sollen, Menschen aus der linksextremen Szene zu töten, ahnt kaum jemand, dass zu ihrem Kreis ein Bundeswehrsoldat und wohl auch ein Polizist gehörten. Seit kurzem steht sogar der Verdacht im Raum, dass der Polizist interne Informationen an die Neonazis weitergegeben hat.

Es sind zwei zufällig gewählte Fälle aus den vergangenen Monaten. Die Liste ließe sich ohne Mühe fortsetzen. Mal geht es um Hitlergrüße in Kasernen, mal um Juden-Witze in Polizeichats, mal um Soldaten, die zu Vorgesetzten sagen, dass es in ihrem Deutschland "keinen Platz für Kanaken und Nigger" gibt. 

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