Nach dem Fund zweier Leichen und eines lebensgefährlich verletzten Mannes in zwei Städten östlich von Stuttgart versuchen die Ermittler, Hintergründe zu klären. Auf die Frage nach einem möglichen Motiv gab es am Mittwochabend noch keine Antwort. Die Arbeit der Kriminaltechnik und der Spurensicherung war da auch noch nicht abgeschlossen. An diesem Donnerstag werden die Fachleute weiter versuchen, die Tat aufzuklären.
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen nach ersten Ermittlungen davon aus, dass ein 60 Jahre alter Mann auf zwei Verwandte geschossen und sich danach in Schorndorf umgebracht habe. Ein 57-Jähriger überlebte die Tat am Mittwoch lebensgefährlich verletzt. Für eine Frau kam jede Hilfe zu spät. Dabei handele es sich mutmaßlich um eine 48 Jahre alte Angehörige. In welchem Verhältnis die drei Personen genau zueinander standen, konnte ein Polizeisprecher am Mittwochabend nicht sagen.
Polizei in Schorndorf wurde am Nachmittag alarmiert
Am Mittwoch war um 11.34 laut Polizei über die Rettungsleitstelle eine schwer verletzte Frau in einem Mehrfamilienhaus in Schorndorf gemeldet worden. Zwei Familienangehörige seien auf die Tat aufmerksam geworden und hätten sich an eine Dritte gewandt, die den Alarm auslöste.
Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot aus. 28 Streifenbesatzungen und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Kräfte des Spezialeinsatzkommandos durchsuchten das Haus. In einer der Wohnungen hätten die Beamten die beiden Leichen entdeckt, sagte der Sprecher.
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Zwischenzeitlich kursierten Gerüchte über einen Schusswechsel, die die Polizei dementierte. Das würde bedeuten, dass mindestens zwei Menschen aufeinander schießen, erklärte der Sprecher.
Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich dann plötzlich Hinweise auf ein Gebäude in Fellbach. Dort fanden die Einsatzkräfte den lebensgefährlich verletzten Mann. Ein Rettungshubschrauber flog den 57-Jährigen in ein Krankenhaus. Er habe noch nicht vernommen werden können, sagte der Polizeisprecher am Abend.
Am Mittwochnachmittag waren die Fachleute der Kriminaltechnik an den beiden Orten am Werk. Sie müssten beispielsweise Spuren sichern, sagte der Sprecher. Spezialisten des Landeskriminalamtes unterstützten die Polizei.
Diese hatte das Haus in Schorndorf weiträumig abgesperrt. Es liegt in einem Gebiet, in dem teils Industrie, teils Wohnhäuser stehen. Beamte befragten unter anderem in einer gegenüberliegenden Tankstelle und an einem Autohaus mögliche Zeugen. In Fellbach wiederum standen zahlreiche Beamte vor einem Gebäude in einem Hinterhof.

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Beide Städte liegen östlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Schorndorf ist etwas weiter entfernt. Nach Angaben der Ermittler gab es zunächst keine Hinweise darauf, dass weitere Menschen an der Tat beteiligt waren.
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