Die Berliner SPD-Co-Vorsitzende Nicola Böcker-Giannini hat keinen Listenplatz für die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2026 bekommen. Bei einer Wahlversammlung des SPD-Kreisverbands Reinickendorf unterlag sie bei der Abstimmung um den aussichtsreichen Platz drei der Bezirksliste klar einer Gegenkandidatin. Als Direktkandidatin für den Reinickendorfer Wahlkreis 3 wurde sie indes nominiert, wie es aus der SPD weiter hieß.
Nach Hikel auch Böcker-Giannini geschwächt
Zwei Wochen nach dem Eklat um Martin Hikel in Neukölln wurde damit auch die zweite SPD-Landesvorsitzende von ihrer Partei geschwächt. Der Bezirksbürgermeister war damals bei einer Wahlversammlung der SPD Neukölln mit lediglich 68,5 Prozent erneut für den Posten nominiert worden. Er hatte daraufhin überraschend angekündigt, dass er bei der Wahl 2026 nicht mehr für das Amt kandidiert. Das Ergebnis gebe ihm zu wenig Rückenwind für die Wahl, argumentierte er.
Doppelspitze amtiert seit 2024
Hikel und Böcker-Giannini bilden seit 2024 die Doppelspitze der Berliner SPD. Zehn Monate vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksparlamenten am 20. September 2026 dürfte der Umgang mit den beiden Parteivorsitzenden kein gutes Licht auf die Partei werfen.
Das Berliner Landesparlament umfasst laut Verfassung mindestens 130 Abgeordnete. 78 davon werden direkt in den Wahlkreisen gewählt, die übrigen – je nach Partei – über Bezirks- oder Landeslisten. Bei der SPD gibt es Bezirkslisten.