Wegen eines Warnstreiks in einem Zentrallager der Edeka-Gruppe könnte es nach Gewerkschaftsangaben in den kommenden Tagen weniger Obst, Gemüse und Lebensmittel in den Edeka-Märkten im Norden geben. "Die zeitkritischen Produktions- und Logistikabläufe werden massiv gestört", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi, die zu dem Warnstreik aufgerufen hatte, am Morgen. An dem Warnstreik im Lager in Lüttow-Valluhn im Landkreis Ludwigslust-Parchim beteiligen sich die Früh- und die Spätschicht und damit mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Teams der Frühschicht hätten ihre Arbeit seit 4.00 Uhr niedergelegt. In dem Lager arbeiten der Gewerkschaft zufolge rund 800 Menschen in drei Schichten. Über das Zentrallager werde zu großen Teilen die Lebensmittelversorgung in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sichergestellt.
Verdi fordert 200 Euro mehr Geld pro Monat
Verdi hatte zum Warnstreik aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber in den laufen Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert für alle Entgeltgruppen 200 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von einem Jahr.
In der dritten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber ein dreistufiges Angebot mit Erhöhungen von 120 Euro brutto in zwei Jahren vorlegt. Das hatte die Tarifkommission Verdi-Angaben zufolge einstimmig abgelehnt, weil damit lediglich ein Inflationsausgleich gezahlt werde.
Ein Termin für die vierte Verhandlungsrunde stehe noch nicht fest. Sollte es kurzfristig keinen neuen Vorschlag für einen vierten Termin geben, werde es weitere Aktionen am Standort geben, sagte der Verdi-Sprecher weiter.