Auf einer Weide im Süden Hamburgs sind in der Nacht zum Montag zwei Schafe gerissen worden. Das eine Tier sei bereits tot gewesen, als er es am Morgen entdeckt habe, sagte Landwirt Marc Janz, der den Hof im Stadtteil Marmstorf nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen betreibt. Das andere Schaf sei durch einen Biss in die Kehle so schwer verletzt gewesen, dass es eingeschläfert werden musste.
Er gehe davon aus, dass die beiden Kamerunschafe auf das Konto eines Wolfes gehen, sagte Janz. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" über den Fall berichtet.
Umweltbehörde untersucht möglichen Wolfsriss
Das verletzte Schaf habe sich noch in die nahegelegene Scheune geschleppt, sagte Janz. Die Luftröhre des Tieres sei durchbissen gewesen. Aus dem toten Tier seien Teile herausgerissen worden. "Es müssen sich hier in der Nacht schreckliche Dinge abgespielt haben", sagte der 40-Jährige. Sein Wohnhaus sei nur etwa 30 Meter entfernt. Gehört habe er aber nichts.
Die Umweltbehörde und ein Wolfsberater aus Niedersachsen seien zu ihm auf den Hof gekommen. Die Risse würden jetzt untersucht, sagte Janz.
"Ob es ein Wolf war oder nicht, kann erst nach der nun durchzuführenden Genetik-Probe gesagt werden", sagte eine Sprecherin der Umweltbehörde. Sollte es sich als ein Wolfsriss herausstellen, wäre es erst der zweite auf Hamburger Gebiet. Den bisher einzigen nachgewiesenen Fall habe es 2018 gegeben.
Landwirt befürchtet weitere Wolfsrisse
Janz zweifelt nicht daran, dass seine Schafe von einem Wolf gerissen wurden. "Im Februar hatte ich schon einen auf meiner Wildtierkamera", erzählte er. Und er befürchte, dass er wieder kommen und auch Jungtiere seiner Angus-Rinderzucht bedrohen könnte.