Energiegewinnung Hessen investiert weitere 20 Millionen Euro in Laserfusion

Hessen und fünf weitere Bundesländer wollen in einer Allianz die Forschungen zur Kernfusion voranbringen. (Archivbild) Foto: Mal
Hessen und fünf weitere Bundesländer wollen in einer Allianz die Forschungen zur Kernfusion voranbringen. (Archivbild) Foto
© Malin Wunderlich/dpa
Kernfusion statt Atomspaltung: Eine neue Technik soll die Energiegewinnung revolutionieren. Hessen will bei der Entwicklung mit dabei sein.

Hessen stellt für die Entwicklung der Laserfusionstechnologie weitere 20 Millionen Euro zur Verfügung. Bei einem Besuch in Darmstadt überreichte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) einen entsprechenden Förderbescheid an das Unternehmen Focused Energy.

"Die Entwicklung der Fusionsenergie ist eine strategische Zukunftsaufgabe für unser Land. Um sie voranzubringen, braucht es einen engen Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft", sagte Mansoori. 

Nach Darstellung von Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) könnte die Fusionstechnologie langfristig die Energieversorgung ergänzen. Er sprach von einem möglichen "revolutionären Potenzial" und verwies dabei auf das Start-up Focused Energy, das aus der TU Darmstadt hervorgegangen ist.

Forschung am ehemaligen AKW-Standort Biblis

Gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE als wichtigstem strategischen Partner entwickelt Focused Energy nach Angaben des Wirtschaftsministeriums am ehemaligen Atomkraftwerksstandort in Biblis einen Forschungscampus mit dem Ziel, das weltweit erste Laserfusionskraftwerk zu bauen. Dabei handelt es sich um eine Form der Kernfusion, bei der Atomkerne mit Hilfe hochenergetischer Laser unter extremen Temperaturen verschmolzen werden, um Energie zu erzeugen.

Hessen hatte vor wenigen Wochen gemeinsam mit den Bundesländern Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein eine Allianz zur Erforschung der Kernfusion gegründet. Ziel des Zusammenschlusses ist es, dass das erste kommerzielle Fusionskraftwerk der Welt in Deutschland entsteht. 

Bei der Kernfusion werden Atomkerne bei extremen Temperaturen verschmolzen, also fusioniert – im Gegensatz zur Atomspaltung in herkömmlichen Atomkraftwerken. Weltweit wird daran geforscht, wie das Verfahren zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Doch der Weg bis zum Betrieb richtiger Fusionskraftwerke gilt als noch sehr weit.

dpa