Kriminalität Opfer muss Patrone schlucken - Prozess in Köln

Am Landgericht Köln wird wegen eines brutalen Falls verhandelt. (Archivfoto) Foto: Federico Gambarini/dpa
Am Landgericht Köln wird wegen eines brutalen Falls verhandelt. (Archivfoto) Foto
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Mit vorgehaltener Pistole soll ein 32-Jähriger gezwungen worden sein, eine Patrone zu schlucken – ein Handy-Video zeigt das brutale Geschehen. Was steckt hinter dieser bizarren Tat?

Weil er einen Mann unter anderem zum Schlucken einer Patrone gezwungen haben soll, steht jetzt ein 36-Jähriger in Köln vor dem Landgericht. Das 32 Jahre alte Opfer sei dazu gebracht worden "eine 9-Millimeter-Patrone in den Mund einzuführen und diese mit Hilfe von Wasser, das ihm zu diesem Zweck gereicht wurde, herunterzuspülen", hieß es bei der Anklageverlesung. 

Die "Bild"-Zeitung hatte im Sommer über ein Handy-Video berichtet, das die Tat zeigen soll. Ort des Geschehens war laut Anklage ein Hotelzimmer "an einem bislang nicht identifizierten Ort". Das Opfer (32) soll dort hin gelockt und mit Waffengewalt gegen seinen Willen festgehalten und misshandelt worden sein. Der 36-Jährige soll dem Opfer laut Anklage unterstützt von bisher unbekannten Komplizen mit einer Pistole mehrmals gegen den Kopf geschlagen. 

Drohung mit Penis-Tattoo

Außerdem seien dem 32-Jährigen eine Uhr, eine Halskette und ein Armband abgenommen worden. Als der Mann sich dagegen wehren wollte, sei ihm gedroht worden, man werde ihm einen "Penis auf die Stirn tätowieren", sagte der Staatsanwalt. 

Mögliches Motiv für die Tat könnte sein, dass der 32-Jährige eine Frau am Telefon beleidigt habe, die der Justiz aber bislang nicht bekannt sei. Der Angeklagte gab über seine Verteidiger an, zu den Vorwürfen zunächst schweigen zu wollen.

Das Handy-Video von der Tat war im Mai der Duisburger Kriminalpolizei von einem Unbekannten zugespielt worden, wie ein Beamter im Zeugenstand sagte. Laut Ausführungen des Vorsitzenden Richters beinhaltete der Nutzername des Unbekannten den Zusatz "Hells Angels". Der Prozess ist mit weiteren sechs Verhandlungstagen bis Ende Januar 2026 terminiert.

dpa

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