Das Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (Frans) will mit dem Infotag "Mann kann" für das Thema psychische Gesundheit bei Männern sensibilisieren. "Mit niedrigschwelligen Angeboten möchten wir Berührungsängste abbauen und Mut machen, über Belastungen zu sprechen, Unterstützung anzunehmen und die eigene mentale Gesundheit in den Blick zu nehmen", sagt Inga Beig, die die Veranstaltung mitorganisiert.
Männer begehen deutlich häufiger Suizid
Laut Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden beendeten im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Menschen in Deutschland ihr Leben durch einen Suizid. Männer machten dabei mit Abstand den größten Anteil aus (71,5 Prozent). In Frankfurt liegt er nach Angaben der Stadt sogar bei bis zu 80 Prozent.
"Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer davon ist, dass Männer oft weniger Bewusstsein für ihre psychische Gesundheit haben und sich bei Problemen deutlich seltener Unterstützung suchen", heißt es beim Frans. "Häufig aus Sorge, dafür verurteilt zu werden. Belastungen im Alltag, berufliche Krisen oder Beziehungsprobleme bleiben so häufig unausgesprochen."
Entertainer Harald Schmidt eröffnet Infotag
Der kostenlose Infotag am 8. November im Stadthaus Frankfurt soll Männer ermutigen, offen über ihre psychische Gesundheit zu sprechen und Strategien für den Alltag zu entwickeln.
Eröffnet wird er von Entertainer Harald Schmidt, Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention. Auf dem Programm stehen Vorträge, Workshops und Erfahrungsberichte. Zudem gibt es Infostände, etwa vom Bündnis gegen Depression oder von der evangelischen Suchtberatung.
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Aber was können Männer konkret für ihre psychische Gesundheit tun? Es sei hilfreich zu lernen, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und anzunehmen sowie über Probleme zu sprechen und sich Unterstützung zu holen – privat oder professionell, sagt Beig. "Auch ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit, Freizeit und Beziehungen, ausreichend Schlaf, Bewegung und bewusster Stressabbau sind wichtig. Hilfe holen ist ein Weg, Kontrolle und Stärke zurückzuerlangen."