Der Rettungsdienst in Hessen steht nach Einschätzung mehrerer Hilfsorganisationen vor großen Herausforderungen. In einem gemeinsamen Positionspapier dringen der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Malteser und die Johanniter auf eine grundlegende Reform des hessischen Rettungsdienstgesetzes.
"Wir erleben täglich, wie das System an seine Grenzen stößt", hieß es von den Organisationen. Beschäftigte, Patientinnen und Patienten bräuchten ein verlässliches und zukunftsfähiges Rettungssystem.
Der Rettungsdienst in Hessen habe im bundesweiten Vergleich eine hohe Qualität, dennoch stehe das System unter Druck. Gründe seien der demografische Wandel, Fachkräftemangel, regionale Unterschiede und wachsende Anforderungen an die Rettungskräfte.
Strukturen sollen umgekrempelt werden
Die Hilfsorganisationen formulieren drei zentrale Forderungen: Erstens sollen landesweit einheitliche Strukturen, Standards und Kompetenzen geschaffen werden. Der Rettungsdienst dürfe nicht länger von den Vorgaben einzelner Landkreise abhängen. Zweitens wird ein verbindliches Qualitätsmanagement mit einem jährlichen landesweiten Bericht verlangt. Drittens sollen die Leitstellen zu "Gesundheitsleitstellen" weiterentwickelt werden, die Patientinnen und Patienten gezielt an passende Versorgungsangebote weiterleiten.
Zudem sprechen sich die Verbände für den Ausbau telemedizinischer Systeme, eine Vereinheitlichung von Erste-Hilfe-Apps sowie die rechtliche Absicherung ehrenamtlicher Helfer-vor-Ort-Gruppen aus.