Wilde Tiere in Hessen Aktueller Luchsbericht: Wieder Nachwuchs im Reinhardswald

Neun Luchse und zwei Jungtiere wurden laut aktuellem Luchsbericht in Hessen identifiziert. (Symbolbild) Foto: Lando Hass/dpa
Neun Luchse und zwei Jungtiere wurden laut aktuellem Luchsbericht in Hessen identifiziert. (Symbolbild) Foto
© Lando Hass/dpa
Für rund 150 Jahre lang galten Luchse in Hessen als ausgerottet. Seit etwa 15 Jahren werden die Tiere immer wieder gesichtet. Wie steht es aktuell um die Katzen?

In Hessen hat es in diesem Jahr wieder Luchs-Nachwuchs gegeben. Im Reinhardswald (Kreis Kassel) wurden zwei junge Luchse gemeinsam mit ihrer Mutter fotografiert, wie aus dem Luchsbericht 2024/25 des Arbeitskreises Hessenluchs und des Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hervorgeht.

Neben den beiden Jungtieren wurden insgesamt noch neun weitere ältere Luchse identifiziert. Mindestens zwei ließen sich dauerhaft in Hessen nieder, wie es hieß. Das Luchsvorkommen blieb also stabil. In Hessen wurden vorwiegend im Norden und Nordosten Luchse gesichtet. Aber auch weiter südöstlich wurden Luchse dokumentiert. Das Hauptstreifgebiet der Tiere sei Niedersachsen.

Luchs galt in Hessen rund 150 Jahre lang als ausgerottet

Hierzulande wurden vereinzelte Luchse erst in den letzten 15 Jahren wieder sesshaft. Im Jahr 1833 soll im Odenwald der letzte Luchs erlegt worden sein - damit galten die Tiere in Hessen als ausgerottet. Im Jahr 2000 wurden im Harz Wiederansiedlungsprojekte gestartet. So kamen die Luchse den Angaben nach auch zurück nach Hessen.

Laut Luchsbericht seien 118 Meldungen und Beobachtungen eingegangen, die meisten davon stammen als dem Fotofallen-Monitoring des HLNUG. Rund 30 Kameras sind dafür an 20 Standorten im Einsatz. Von allen Meldungen konnten 102 als sichere Nachweise bestätigt werden.

Umweltstaatssekretär wertet Luchs-Rückkehr als Erfolg des Naturschutzes

"Luchsweibchen lassen sich nur in der Nähe anderer Luchse zur Fortpflanzung nieder, sodass sich die Populationen nur langsam ausbreiten", erklärte Josephin Bruhn, Naturschutzreferentin des hessischen Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) und Mitautorin des Luchsberichtes. Zudem breiten sich die wenigen Luchse lediglich langsam aus, was sie besonders anfällig für Verkehrsunfälle und Krankheiten macht.

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Der Umweltstaatssekretär Michael Ruhl (CDU) sagte, dass die Rückkehr der Luchse ein Zeichen für den Erfolg des Naturschutzes sei, "der nur durch Verbesserungen der Biotopstruktur möglich wurde." Den Luchsbericht des Arbeitskreis Hessenluchs gibt es seit dem Jahr 2007. In diesem Jahr entstand dieser erstmals in Zusammenarbeit mit dem HLNUG.

dpa

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