Wie in den Vorjahren verzeichnet die Agentur für Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern auch 2025 deutlich mehr offene Ausbildungsstellen als Interessenten. Derzeit seien im Bundesland noch 909 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt und insgesamt 448 junge Menschen unversorgt, sagt Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. Aktuell gebe es noch freie Ausbildungsplätze in vielen attraktiven Berufen. Besonders im Handel, Bau und Gastgewerbe würden noch Auszubildende gesucht.
Gemeinsam mit Vertretern der Handwerkskammern und der Industrie- und Handelskammern zog Biercher eine Bilanz für den Ausbildungsmarkt im Bundesland. Die Lage sei im Vergleich zum Vorjahr auf einem stabilen Niveau geblieben. Insgesamt 8.535 Stellen stünden 6.545 potenzielle Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber.
Interesse an dualer Ausbildung gestiegen
Erfreulich sei, dass das Interesse junger Menschen an einer dualen Ausbildung um 282 Personen oder 4,5 Prozent gestiegen sei, erklärt der Chef der Arbeitsagentur. Künftige Fachkräfte seien nach wie vor begehrt. Den Jugendlichen stehe eine Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten zur Auswahl. Biercher lobte in diesem Zusammenhang die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe.
Im Handwerk seien bis Ende Oktober landesweit 2.154 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden, das entspreche einem Zuwachs von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sagte Jens-Uwe Hopf, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV.
Besonders gefragt seien Berufe wie Kraftfahrzeugmechatroniker, Anlagenmechaniker im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Tischler, Dachdecker sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker. Das Handwerk gewinne an Attraktivität, so Hopf. Erfreulich sei, dass die 2024 eingeführte Schülerpraktikumsprämie des Landes greife. Bisher seien 950 Anträge gestellt worden.
Jeder sechste Auszubildende kommt aus dem Ausland
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Die Industrie- und Handelskammern berichten, dass die Unternehmen Ende Oktober landesweit 4.834 Ausbildungsverträge abschließen konnten – und damit genauso viele wie im Vorjahr. Positiv sei auch die Entwicklung bei den ausländischen Auszubildenden: Ihr Anteil sei leicht um zwei Prozent auf 795 Auszubildende gestiegen. Damit komme inzwischen fast jeder sechste Auszubildende aus dem Ausland, erklärte Torsten Haasch, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft der IHK im Nordosten.
Gleichzeitig machten viele Betriebe deutlich, dass sie gern noch mehr junge Menschen ausbilden würden. Laut einer IHK-Umfrage könne rund die Hälfte der rund 3.500 Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Gastgewerbe nicht mehr alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen, so Haasch.
Es sei noch nicht zu spät, sich für eine duale Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern zu entscheiden, erklärt Haasch. "Wer kurzfristig oder bereits jetzt für 2026 einen Ausbildungsplatz sucht, kann sich jederzeit an die IHKs im Land wenden."