Getöteter Junge aus Güstrow Polizei stellt Geländewagen sicher – brennt hier der Leichnam von Fabian?

Fabian aus Güstrow wurde acht Jahre alt – der Fall war jetzt Thema bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst"
Fabian aus Güstrow wurde acht Jahre alt – der Fall war jetzt Thema bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst"
© stern-Montage: Picture Alliance (2), Polizeifoto, Imago Images, Staatsanwaltschaft Rostock
Hat die Behandlung in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ..." die Polizei im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow weitergebracht? Die Ermittler sind zuversichtlich.

Es ist ein Foto, das auf grausame Art plastisch macht, was mit dem getöteten achtjährigen Fabian aus Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) geschehen ist. Am Mittwochabend haben die Rostocker Ermittler in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" eine Aufnahme vom Leichenfundort des Jungen gezeigt. Darauf zu sehen: Flammen, die an einem Tümpel bei Klein Upahl aus dem Gestrüpp schlagen.

Im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow zeigten Polizei und Staatsanwaltschaft bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" dieses Foto
Im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Güstrow zeigten Polizei und Staatsanwaltschaft bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" dieses Foto vom Leichenfundort. Flammen schlagen aus dem Gestrüpp, der Leichnam des Jungen wurde in Brand gesetzt
© Staatsanwaltschaft Rostock

Die Beamten der Mordkommission vermuten, dass das von einer Zeugin am 10. Oktober 2025 aufgenommene Bild das Verbrennen von Fabians Leichnam zeigt. Das Kind war am selben Tag als vermisst gemeldet worden, nachdem es nicht zu Hause war, als seine Mutter von der Arbeit heimkehrte. Fabian hatte an jenem Freitag nicht die Schule besucht, weil er sich nicht wohlgefühlt hatte. 

"Aktenzeichen XY" bringt neue Ermittlungsansätze im Fall Fabian aus Güstrow

Die Ermittler gehen davon aus, dass er bereits am Vormittag getötet wurde und der Täter oder die Täterin den Leichnam mit einem Auto zwischen 11 und 15 Uhr nach Klein Upahl gefahren, dort abgelegt und in Brand gesetzt hat – "vermutlich zur Verschleierung der Spurenlage", wie die Polizei mitteilte. Vier Tage später entdeckte eine Spaziergängerin die Leiche an dem Tümpel. 

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Durch die Veröffentlichung dieses und anderer Fotos in der Fahndungssendung erhofften sich Polizei und Staatsanwaltschaft neue Hinweise von Zeugen – denn noch immer wissen sie nicht, wer den kleinen Jungen umgebracht hat. Der Aufruf war offenbar erfolgreich: Bereits am Ende von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" konnte ein Vertreter der Polizei von "jeder Menge Hinweise" sprechen, darunter seien auch "vielversprechende".

Nach "Aktenzeichen XY": Behörden erhalten vielversprechende Hinweise zu Fabian
Nach "Aktenzeichen XY": Behörden erhalten vielversprechende Hinweise zu Fabian
© Foto: Philip Dulian/dpa
Ermittler erhalten vielversprechende Hinweise im Mordfall Fabian
© RTL

Schon wenige Stunden später, an diesem Freitagmorgen, rückten in Mecklenburg-Vorpommern die Hundertschaften aus – es gab mehrere Durchsuchungen. In den Ortschaften Rum Kogel und Reimershagen, keine zehn Kilometer vom Leichenfundort entfernt, nahmen die Beamten laut Polizei mehrere Objekte genau unter die Lupe. In Reimershagen hatte es im Zusammenhang mit dem Tod des Jungen schon zuvor eine Durchsuchung auf dem Gelände eines Bauernhofs gegeben. 

Festnahmen gab es keine, wohl aber Sicherstellungen "diverser Funde". Unter anderem ließ die Polizei einen bronzefarbenen Ford-Ranger-Pick-up mit einem Abschleppwagen abtransportieren. Er sollte zur kriminaltechnischen Untersuchung gebracht werden. Ob die Ermittler zum Beispiel Reifenspuren in der Nähe des Leichenfundorts gesichert haben, ist unklar. Nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA wurden auch Sportschuhe sichergestellt. Wer in dem betreffenden Gebäude lebt, teilten die Behörden nicht mit.

Wir sind echt zuversichtlich, dass da etwas Passendes dabei ist
Mordermittler Frank Focke zu den Zeugenhinweisen nach der "Aktenzeichen XY ... ungelöst"-Sendung

Und auch, ob die jüngsten Maßnahmen mit der TV-Ausstrahlung am Vorabend im Zusammenhang stehen, ist nicht bekannt. Auf stern-Anfrage wollte Staatsanwalt Harald Nowack keine Hintergründe zu den Einsätzen mitteilen. Er kündigte an, am Nachmittag vor die Presse treten zu wollen.

Möglicherweise sind die Beamten dann schon einen großen Schritt weiter in der Aufklärung des Verbrechens, das in ganz Deutschland für Bestürzung sorgte. Ein Ermittler sagte zu den Hinweisen durch die Vorstellung des Falls im ZDF: "Wir sind echt zuversichtlich, dass da etwas Passendes dabei ist."

Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Rostock unter der Telefonnummer (0800) 5977268 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde nachträglich um weitere Informationen zu den erfolgten Durchsuchungen ergänzt.

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