Schlafstörungen Zu wenig Schlaf – Risiko für Krankheit und Depression wächst

Dauerhafte Schlafstörungen können gravierende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. (Illustration) Foto: Sebastian Gollnow/d
Dauerhafte Schlafstörungen können gravierende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. (Illustration) Foto
© Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn
Stress, Wechseljahre, Zeitumstellung - Laut Barmer liegen immer mehr Menschen in MV nachts wach. Was hinter dem Anstieg der Schlafstörungen steckt und wie wenig Schlaf der Gesundheit schadet.

Nach Erhebungen der Krankenkasse Barmer leiden immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern unter Schlafstörungen. Demnach hat sich der Bevölkerungsanteil seit 2013 von 5,2 Prozent auf 7,4 Prozent im Jahre 2023 erhöht. Das entspreche den jüngsten vorliegenden Daten zufolge landesweit mehr als 120.000 Fällen und einer Steigerung um 42 Prozent innerhalb von zehn Jahren. 

"Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte dies unbedingt in einer Arztpraxis abklären lassen", sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. 

Wenig Schlaf erhöht Risiko für chronische Krankheiten 

Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen könnten beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Auch die Zeitumstellung Ende Oktober könne ein Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirkt, erklärte Kutzbach. 

Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhten das Risiko für chronische Krankheiten sowie Übergewicht, Schlaganfall oder Demenz und beeinträchtigten die Leistungsfähigkeit. Zudem könnten längerfristige Schlafstörungen erste Anzeichen für eine Depression sein. 

Schlechter Schlaf in der Mitte des Lebens 

Die Daten-Analyse der Barmer zeigte laut Kutzbach, dass vor allem bei Personen zwischen 30 und 39 mit einem Plus von 73 Prozent besonders deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Auch in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen sei die Zunahme mit 47 Prozent überdurchschnittlich. Die Lebensphase zwischen 30 und 50 sei durch hohe berufliche und private Anforderungen geprägt - nicht selten Gründe für Schlafprobleme. 

Kutzbach mahnte, Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen nur nach ärztlicher Rücksprache einzunehmen und zunächst die Wirksamkeit von Alternativen zu prüfen. So könne schon eine vernünftige Matratze oder die richtige Raumtemperatur dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern. Stressbedingte Schlafprobleme ließen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern.

dpa