Es müssen nicht immer Wahlen, Prozesse und Politik sein. Manchmal geht es auch um Sexpuppen, durchdrehende Roboter oder besoffene Wodka-Diebe. Lustige, kuriose und ungewöhnliche Geschehnisse des Jahres 2025 in Niedersachsen:
Rotierender Roboter
"Robby" sollte im November eigentlich nur wie üblich den Fußballplatz der SG Egels-Popens in Ostfriesland mähen. Doch bei norddeutschem Schietwetter versagte die Technik – mit chaotischen Folgen. "Robby" verwandelte den Fußballplatz in Aurich in eine Matschlandschaft. Weil sich der Roboter bei schlechtem Wetter über Nacht unbemerkt festfuhr, war der Fußballplatz nicht mehr bespielbar. Von der Stadtverwaltung hieß es, die Maschine habe ihrem "Pflichtprogramm kurzerhand ein Update verpasst und einen Ackerbau-Modus angeworfen".
Besonders kreative (und dreiste) Diebe
Wodka-Dieb: Morgens um neun an einem Sonntag im Juli klaute ein Mann zwei Wodkaflaschen an einer Tankstelle in Gifhorn. Dank der guten Täterbeschreibung einer Zeugin richtete sich der Verdacht schnell gegen einen "amtsbekannten 35-jährigen Gifhorner", wie die Polizei mitteilte. Streifenpolizisten trafen ihn am frühen Nachmittag in der Nähe einer Bankfiliale an. Der Mann räumte die Tat ein, von den Wodkaflaschen fehlte jede Spur. "Dafür ergab ein Atemalkoholtest einen Wert von 3,61 Promille, was den Verbleib der Flaschen erklären dürfte", stellte die Polizei, nun ja, trocken fest.
Gebiss-Dieb: Über Nacht verschwand in Friesland ein 30 Jahre altes, mit Goldanteilen bestücktes Gebiss aus der Wohnung einer Seniorin in Schortens. Die 85-Jährige habe ihre Zahnprothese wie gewohnt vor dem Schlafengehen in ein Wasserglas im Badezimmer gelegt, sagte ein Polizeisprecher Anfang Juni. Am Morgen habe sie dann festgestellt, dass das Gebiss verschwunden war. Das Apartment der Seniorin war demnach unverschlossen. Der genaue Wert des Gebisses ist nicht bekannt. "Das ist selten, dass Zahnprothesen gestohlen werden. Denn meistens werden sie ja getragen", sagte der Polizeisprecher.
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Klo-Dieb: Diebstähle von Baustellen sind keine Seltenheit. Doch in Nienburg an der Weser hatten es die Diebe Anfang Mai nicht auf Baumaterial abgesehen. Dort wurde ein Dixi-Klo, in dem eigentlich die Bauarbeiter ihre Notdurft verrichten sollten, geklaut. Für den Abtransport des mobilen Toilettenhäuschens hätten die Täter wohl ein Fahrzeug benutzt, vermutet die Polizei. "Wenn irgendwo ein Dixi-Klo auftaucht, das dort nicht hingehört", sagt eine Sprecherin: "Bitte melden!" Wie die Sache ausging und ob das stille Örtchen wieder an sein Ursprungsörtchen gelangte, wurde nicht bekannt.
Nackter Oberkörper und vergammelte Speisen
Schwimmendes Sexspielzeug: Ein nackter Oberkörper schwimmt im kalten Februar leblos im Mittellandkanal bei Mehrum im Landkreis Peine. Entdeckt beim Sonntagspaziergang vom Ortsbrandmeister höchstpersönlich. Um sicherzugehen, dass es eine Puppe und kein Mensch war, alarmiert er seine Kameraden. Die Freiwillige Feuerwehr konnte den Torso mit Hilfe zweier Ruderer bergen und schnell Entwarnung geben: Die vermeintliche Tote entpuppte sich als Sexspielzeug. Wem die Puppe gehört und wie sie im Kanal landete, konnte jedoch nicht ermittelt werden.
Müffelndes Gammelfleisch: 40 Mal mit allem. An einem Feldweg im niedersächsischen Königslutter wurden Anfang Juli 40 in Frischhaltefolie gewickelte Dönerspieße in Büschen in einem Graben entdeckt. Eine Fußgängerin fand das Gammelfleisch; die Polizei ermittelt wegen illegaler Müllentsorgung gegen Unbekannt.
Zugige Rettungsaktion: Ein hinter den Sitz gefallener Kopfhörer brachte einen Fahrgast in einem Zug in Lehrte bei Hannover in eine brenzlige Situation. Der Arm des Mannes war im Mai zwischen dem Sitz und der Seitenverkleidung eines Zugs steckengeblieben, als der Mann dort nach seinen kabellosen In-Ear-Kopfhörern suchte. Aufgrund der misslichen Lage schwoll der Arm immer weiter an, was die Rettung erschwerte. Die Feuerwehr musste eine Gepäckablage und einen Sitz abbauen und eine Armlehne absägen, um mit einem schweren hydraulischen Rettungsgerät die Seitenverkleidung zur Seite zu drücken. So konnte sie den Arm, den Mann und schließlich auch seine Kopfhörer befreien.
"Wenigstens waren die Autos wieder sauber"
Rauchende Aale: Ein Urlauber in Norddeich wählte im September den Notruf, weil er hinter einer Hecke aus einer Überdachung Rauch aufsteigen sah. Die Feuerwehr rückte an - und stand vor einem verdutzten (und überraschten) Mann, der gerade in einem Ofen Aale räucherte. Auf die Rufe des Urlaubers hatte er nicht reagiert. Die Einsatzkräfte rücken wieder ab - "mit angeregtem Appetit", wie es hieß. Denn: Die Aale in dem Räucherofen waren noch nicht bereit zum Verzehr und hätten "auch nicht für alle Einsatzkräfte gereicht".
Zankende Autowäscher: An einer Waschanlage im Weserbergland eskalierte im März ein Streit zwischen zwei Autofahrern. Ein 55-Jähriger ließ seinen Sportwagen waschen, fuhr aber nach dem Ende des Programms nicht raus. Der Mann reagierte laut Polizei nicht auf Ansprache von anderen Kunden und auch nicht auf die Aufforderung der Tankstellenbetreiberin. Stattdessen fing er an, sein Auto weiter zu pflegen. Daraufhin schlug ein wartender 60 Jahre alter Autofahrer den 55-Jährigen, der wiederum den Angreifer beleidigt haben soll. Insgesamt wurden drei Anzeigen aufgenommen - wegen Nötigung, Körperverletzung und Beleidigung. "Aber wenigstens waren die Autos wieder sauber", kommentierte die Polizei.