Kriminalität Ministerin: Ansehen von Vergewaltigungsvideos bestrafen

Justizministerin Wahlmann will den Markt für Vergewaltigungsvideos austrocknen. (Archivbild) Foto: Shireen Broszies/dpa
Justizministerin Wahlmann will den Markt für Vergewaltigungsvideos austrocknen. (Archivbild) Foto
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"Absolut verwerflich": Bislang seien der Besitz und das Verbreiten von Vergewaltigungsvideos nicht immer strafbar, kritisiert Niedersachsens Justizministerin Wahlmann. Das soll sich jetzt ändern.

Wer Vergewaltigungsvideos besitzt oder ansieht, muss bestraft werden – das fordert Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann. "Jedes weitere Ansehen dieses Videos ist im Prinzip ein weiterer Missbrauch", sagte die SPD-Politikerin vor der heutigen Konferenz der Justizminister der Länder in Leipzig dem NDR-Podcast "11KM Stories".

"Es gibt tatsächlich richtige Vergewaltiger-Netzwerke, in denen Männer ihre Videos von Vergewaltigungen austauschen", sagte Wahlmann. "Und dass es wirklich Männer gibt, die das konsumieren, finde ich so was von abstoßend. Und ich finde es auch absolut verwerflich, dass es diesen Markt gibt. Und diesen Markt, den müssen wir dringend austrocknen."

Nach Angaben des Justizministeriums sieht Niedersachsens Antrag vor, dass auch die Verbreitung solcher Videos in internen Chatgruppen unter Strafe gestellt wird. Bislang seien der Besitz und das Verbreiten von Vergewaltigungsvideos nicht immer strafbar.

dpa