Osnabrück Bombenentschärfungen gestört: über 100 Bußgeldbescheide

Bislang haben Störer insgesamt rund 13.000 Euro Bußgeld gezahlt. (Archivbild) Foto: Friso Gentsch/dpa
Bislang haben Störer insgesamt rund 13.000 Euro Bußgeld gezahlt. (Archivbild) Foto
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In Osnabrück müssen immer wieder Blindgänger entschärft werden. Störer zogen zuletzt aber Evakuierungen in die Länge und brachten Menschen in Gefahr. Die Stadt greift deshalb mit Bußgeldern durch.

Die Stadt Osnabrück hat Bußgeld gegen Dutzende Störer von Bombenentschärfungen verhängt – etwa weil sie sich unerlaubt im Evakuierungsgebiet aufhielten und so die Arbeit der Sprengmeister störten. Insgesamt habe die Stadt nach Bombenräumungen im November 2024 sowie im Februar und April dieses Jahres 106 Bußgeldbescheide verhängt, sagte ein Sprecher der Stadt. Zuerst hatte darüber der NDR berichtet. 

Mehr als die Hälfte der Bußgeldverfahren ist demnach noch nicht abgeschlossen. In bisher 43 Fällen haben die Störer das Bußgeld bezahlt - insgesamt rund 13.000 Euro. 

Störungen verzögern Bombenentschärfung

Auch bei der vergangenen Entschärfung von vier Blindgängern vor gut einer Woche hatten die Sprengmeister ihre Arbeit immer wieder unterbrechen müssen, weil Personen versuchten, in das Evakuierungsgebiet einzudringen. "Wir hätten deutlich früher fertig sein können, wenn unsere Arbeit nicht so oft unterbrochen worden wäre", hatte ein Sprengmeister in einer Mitteilung gesagt. Das habe die Arbeit an den Blindgängern deutlich gefährlicher gemacht.

Mehr als 14.000 Menschen durften wegen der Entschärfung am 9. November fast den kompletten Tag nicht in ihren Wohnungen verbringen. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) hatte danach den Bürgerinnen und Bürgern gedankt, die die Evakuierung geduldig mitgetragen hatten. Aber für diejenigen, die sich widersetzt und damit den gesamten Einsatz unnötig verzögert haben, habe sie absolut kein Verständnis. "Wir werden die Möglichkeiten, Bußgelder zu verhängen, konsequent ausschöpfen", hatte die Rathauschefin angekündigt.

dpa