Rund neun Monate nach Schüssen auf mehrere Menschen vor dem Bielefelder Landgericht wollen die Richter heute ein Urteil fällen. Dem 41-jährigen Bruder und der 34-jährigen Schwester des 2024 auf offener Straßen erschossenen Profiboxers Besar Nimani wirft die Staatsanwaltschaft versuchten Mord vor. Das Geschwisterpaar soll mit gezielten Schüssen auf Familienangehörige des inzwischen in erster Instanz verurteilten Täters versucht haben, Blutrache zu üben.
Die Schüsse fielen als gerade die Gerichtsverhandlung um Nimanis Tod zu Ende gegangen war. Vier Männer, darunter auch Bruder und Vater des seinerzeit angeklagten Täters, wurden getroffen und zum Teil schwer verletzt.
Nimanis Geschwister hatten sich später bei der Polizei gestellt. Die beiden Deutschen wurden im Kosovo geboren. In dem seit August laufenden Prozess werden (ab 8.00 Uhr) zunächst die Schlussplädoyers gehalten, bevor das Gericht sein Urteil sprechen will.
Ihr Bruder, der ehemalige Mittelgewichtsboxer Besar Nimani, war im März 2024 im Alter von 38 Jahren in der Bielefelder Fußgängerzone mit 16 Schüssen getötet worden. Das Mord-Urteil gegen den Schützen ist noch nicht rechtskräftig. Nach einem zweiten Tatverdächtigen wird bis heute gesucht. Das Motiv für die Tat konnte bislang nicht geklärt werden.
