Ein Containerschiff auf der Mosel hat nachts zwei Brücken gerammt. Zuerst stieß es gegen eine Brücke in Schweich und kurz darauf gegen eine in Longuich im Kreis Trier-Saarburg, wie die Wasserschutzpolizei mitteilte. Zwei Personen, die sich auf einem Campingplatz in Schweich aufgehalten hatten, berichteten von einem lauten Knall.
"Es kam zu keinem Wassereintritt, verletzt wurde niemand", hieß es weiter. "Von insgesamt 40 mitgeführten Containern wurden fünf massiv beschädigt", ergänzte die Polizei. Die beiden Straßenbrücken wurden frühmorgens zunächst gesperrt, Experten suchten nach möglichen Schäden. Die Höhe des Sachschadens bei den betroffenen Containern war vorerst unklar.
Am Vormittag wurde die Brücke in Schweich wieder freigegeben. Das teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz mit. Die Brücke sei zuvor vom LBM Trier überprüft worden. Die Moselbrücke Longuich (Kreis Trier-Saarburg) sei allerdings weiterhin gesperrt, sagte ein Behördensprecher.
Havariertes Schiff darf weiterfahren
Die Wasserschutzpolizei hatte nach eigenen Angaben die Fahrtüchtigkeit des Schiffsführers und seines Schubverbands mit einem niederländischen Frachtschiff und einem von ihm geschobenen sogenannten Leichter überprüft. Mit einem Leichter werden Güter transportiert.
Ein Alkoholtest habe null Promille im Blut des Schiffsführers ergeben, hieß es. Er durfte daraufhin moselabwärts weiterfahren - mit allen Containern an Bord inklusive der fünf beschädigten Frachtbehältnisse.
Die Unfallursache war zunächst unklar. Die Ermittlungen laufen. "Da müssen zum Beispiel die Fahrdaten ausgelesen werden", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Nicht selten komme in solchen Fällen ein nautischer Fehler in Betracht, zumal "in der Dunkelheit auf einer engen Fahrstraße".