Arbeitsmarkt Sachsen-Anhalt braucht Azubis aus dem Ausland

Sachsen-Anhalt braucht junge Auszubildende mit Wurzeln im Ausland. (Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa
Sachsen-Anhalt braucht junge Auszubildende mit Wurzeln im Ausland. (Archivbild) Foto
© Patrick Pleul/dpa
Immer mehr junge Ausländerinnen und Ausländer beginnen eine Ausbildung in Sachsen-Anhalt. Was das für den Arbeitsmarkt und verschiedene Branchen bedeutet.

Menschen aus dem Ausland füllen immer mehr Lücken auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt. "Sie tragen zur Fachkräftesicherung in den verschiedenen Branchen bei", sagte der Vorsitzende der Regionaldirektion der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt - Thüringen, Markus Behrens. Demnach habe sich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland auf Ausbildungsstellen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht. 

Viele Menschen aus Asylherkunftsländern

Während 2014 noch 200 ausländische Bewerbende auf Ausbildungsstellen in Sachsen-Anhalt gezählt wurden, seien es 2024 insgesamt 750 Bewerberinnen und Bewerber gewesen, berichtete die Arbeitsagentur. Demnach stammten 400 von ihnen aus Asylherkunftsländern, also Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia oder Syrien. Rund 100 von ihnen stammten aus der Ukraine, hieß es. 

"Ihre Integration in den Ausbildungsmarkt ist nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit für die Region", betonte Behrens. Auch die Zahl der Auszubildenden mit Wurzeln im Ausland sei zwischen 2014 und 2024 deutlich gestiegen. Die meisten von ihnen arbeiteten zum Ende des vergangenen Jahres im Gesundheitswesen, Gastgewerbe und im verarbeitenden Gewerbe. 

Mehr anerkannte Berufsabschlüsse

Außerdem seien im vergangenen Jahr mehr Anträge auf Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses gestellt worden als noch 2023, teilte das Landesstatistikamt mit. Demnach wurden 2024 insgesamt 1.263 Anträge gezählt - 33,7 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. 

Nur rund die Hälfte dieser Abschlüsse sei als vollständig gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt worden, hieß es. In anderen Fällen sei beispielsweise ein Ausgleich gefordert worden. Nur 33 Abschlüsse wurden den Angaben nach nicht anerkannt. Die meisten Antragstellerinnen und Antragssteller hatten ihre Abschlüsse in der Ukraine, Tunesien oder in der Türkei gemacht.

dpa