Rund 1.000 Orte mit Kriegsgräberstätten in Sachsen-Anhalt sind ab sofort in einer interaktiven Karte im Internet durchsuchbar. Auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verdienten es Familien und Nachfahren der Opfer, dass diese nicht in Vergessenheit gerieten, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU). Jede einzelne Grabstätte sei eine mahnende Erinnerung an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und erzähle eine Geschichte. In den Kriegsgräberstätten befinden sich nach Angaben des Innenministeriums rund 38.000 Kriegstote.
Interaktive Karte soll Bildungsarbeit vor Ort erleichtern
Besonders für die Bildungsarbeit in Schulen und mit jungen Menschen erweitere die digitale Karte die Beschäftigung mit dem Thema, sagte der Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräbervorsorge, Rüdiger Erben (SPD). Die Beschäftigung mit den Ereignissen im eigenen Ort gebe noch einmal einen ganz anderen Zugang zu den Geschehnissen. "Es wird so manchen überraschen, dass man in fast jeder Gemeinde solche Spuren des Krieges finden kann."
Bereits 2022 hatte das Innenministerium in Zusammenarbeit mit dem Volksbund eine zweibändige und rund 1.000 Seiten umfassende Dokumentation in Buchform veröffentlicht. Bei den Kriegsopfern handele es sich nicht nur um Soldaten, sondern auch um Opfer von Zwangsarbeit und weitere Opfer.
Interaktive Karte Kriegsgräberstätten