Wissenschaft Helmholtz-Zentrum eröffnet neuen Forschungsbau in Leipzig

Der neue UFZ-Forschungsbau in Leipzig: moderne Labore für Zukunftsthemen von Klimaschutz bis Energiewende. Foto: Daniel Josling/
Der neue UFZ-Forschungsbau in Leipzig: moderne Labore für Zukunftsthemen von Klimaschutz bis Energiewende. Foto
© Daniel Josling/dpa /dpa
Wasserstoff aus Sonnenlicht, grüne Chemie mit Bakterien: Im neuen UFZ-Gebäude entstehen Ideen, die unser Leben nachhaltiger machen könnten. Was Leipzigs Forschung jetzt möglich macht.

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hat in Leipzig einen neuen Forschungsneubau eröffnet. Es gehe darum, "die großen Fragen der Menschheit mit Wissenschaft, mit klugen Antworten zu klären und nicht mit Populismus", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei der Eröffnung. Zur Einweihung kamen zahlreiche Vertreter aus Politik und Wissenschaft.

Kretschmer betonte zudem, wie wichtig eine breite wissenschaftliche Infrastruktur in Deutschland sei. Forschung dürfe sich nicht nur auf besonders starke Regionen konzentrieren, sagte er. Sonst sinke in anderen Landesteilen die Bereitschaft, solche Einrichtungen politisch und finanziell mitzutragen. Wissenschaftliche Exzellenz müsse überall im Land möglich sein, "auch in Bundesländern, die vielleicht nicht so eine wirtschaftliche Kraft haben wie Baden-Württemberg und Bayern".

Das 38 Meter hohe Gebäude im Wissenschaftspark bietet rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern moderne Labor- und Büroflächen. Geforscht wird dort zu Umwelt- und Zukunftsthemen wie Klima- und Ressourcenschutz, Energiewende, nachhaltiger Chemie und biobasierter Kreislaufwirtschaft.

Forschung mit Blick auf die Welt von morgen

Der Neubau verfügt über rund 4.600 Quadratmeter Nutzfläche mit mehr als 50 Laboren, 80 Büros sowie Kommunikations- und Sozialbereichen. Etwa die Hälfte wird für Forschung zu Chemikalien und ihren Auswirkungen auf Zellen, Organismen und Ökosysteme genutzt. Ziel ist es unter anderem, neue Methoden zu entwickeln, die Tierversuche ersetzen können. Die andere Hälfte widmet sich biotechnologischen Verfahren, etwa der umweltschonenden Herstellung chemischer Grundstoffe und Energieträger mit Hilfe von Bakterien sowie der Nutzung von Sonnenlicht und Kohlendioxid zur Produktion von Wasserstoff.

Das Bauvorhaben startete 2014, der Grundstein wurde 2019 gelegt. Die Gesamtkosten belaufen sich den Angaben zufolge auf 41 Millionen Euro, finanziert von Bund, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Insgesamt arbeiten am UFZ inzwischen rund 1.250 Menschen, davon etwa 1.050 in Leipzig.

dpa

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