Im Prozess gegen einen Mann, der seine Ehefrau in einer Straßenbahn in Gera mit Benzin übergossen und angezündet haben soll, ist die Beweisaufnahme abgeschlossen. Vor dem Landgericht Gera hielten Staatsanwaltschaft und Nebenklage unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Plädoyers. Zum geforderten Strafmaß machte ein Gerichtssprecher daher auch keine Angaben. Das Urteil wird nach bisherigem Stand am Donnerstag nächster Woche erwartet.
Zu Beginn des Prozesses hatte sich der wegen versuchten Mordes Angeklagte über seinen Verteidiger zu der Tat bekannt und diese bereut. Der Georgier konnte demnach das Zerbrechen seiner 30-jährigen Ehe nicht begreifen und sei in einer tiefen Lebenskrise gewesen, die er nicht habe bewältigen können.
Laut Anklage stieg der 46-Jährige am 16. März dieses Jahres mit einer Flasche Benzin in die Straßenbahn, mit der seine Frau immer zur Arbeit fuhr. Innerhalb weniger Sekunden habe er das Benzin der ahnungslosen Frau ins Gesicht geschüttet und sie angezündet.
Die Frau, die dabei schwere Verletzungen erlitt, wurde in dem Prozess ebenfalls angehört. Zur Wahrung ihrer Persönlichkeitsrechte war ihre Befragung nichtöffentlich. Das Urteil soll dann aber wieder öffentlich verkündet werden.