Die Schule 226 im Kiewer Neubauviertel Obolon ist geschlossen. Der riesige Betonklotz aus der Sowjetzeit wird nur spärlich beheizt, in den langen Korridoren herrscht gähnende Leere. Die Hausmeisterin, eine strenge Frau, die hier seit der Sowjetzeit arbeitet, lässt niemanden rein. Auf dem verschneiten Hof bauen ein paar Kinder einen Schneemann.
"Seit dem Kriegsausbruch habe ich meine Schüler nur zwei Mal gesehen - und niemals die ganze Klasse auf einmal", sagt Katerina Pastuschenko. "Zuletzt war das zum Beginn des Schuljahres am 1. September als die Kinder ihre Schulbücher in der Schule abholten." Seitdem lernen alle online und sitzen zu Hause. Es ist Krieg in der Ukraine.