150 Kilometer pro Stunde Sturm über Sachsen-Anhalt: Fahrradfahrer von Baum getroffen

Sturmartige Böen wüten in Sachsen-Anhalt. Besonders im Harz wird eine Schneise der Zerstörung sichtbar, doch auch anderswo hinterlässt der Wind Spuren. Ein Mensch wird von einem umfallenden Baum getroffen.

Heftige Sturmböen sind am Donnerstag durch Sachsen-Anhalt gezogen. Der erste Herbststurm habe insbesondere im Harz gewütet, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Auf dem Brocken seien Windgeschwindigkeiten um die 150 Kilometer pro Stunde gemessen worden. Für einige Stunden fiel dort sogar das Messgerät aus, sodass der Wind nach DWD-Angaben vermutlich noch stärker gewesen sein dürfte. Der höchste Berg des Harzes zeigte sich wie leer gefegt.

Sachsen-Anhalt: Fahrradfahrer wird in Wittenberg von Baum getroffen

Zur Mittagszeit wurden in den tieferen Lagen laut DWD Windböen mit bis zu 100 Kilometer pro Stunde gemessen. Bäume knickten ab und fielen vereinzelt auf Straßen und Autos. In Wittenberg wurde ein Fahrradfahrer von einem umstürzenden Baum verletzt und musste stationär behandelt werden. Im Harz rückte die Feuerwehr bereits vor den Windspitzen zur Mittagszeit etwa 30 Mal wegen wetterbedingter Einsätze aus.

In Halle und Magdeburg meldete die Polizei mehrere von herabfallenden Ästen und umgestürzten Bäumen beschädigte Fahrzeuge. Die Harzer Schmalspurbahnen hatten den Verkehr auf der Brockenstrecke zwischen Schierke und dem Brocken bereits am Mittwochnachmittag eingestellt. Der letzte Dampfzug verließ den Gipfel gegen 14 Uhr. Am Donnerstag stand der Zugverkehr auf dem Abschnitt Schierke - Brocken komplett still.

Stadt Halle richtet Hotline für Hinweise auf Sturmschäden ein

Ebenso blieben die Zoos in Halle und Magdeburg am Donnerstag geschlossen. Die Sicherheit für Besucher und Tiere habe die höchste Priorität, so der Geschäftsführer des Magdeburger Zoos, Dirk Wilke. Die Stadt Halle richtete extra eine Hotline für Hinweise auf etwaige Sturmschäden ein. Außerdem wurde das Stadthaus laut Stadtverwaltung "zum Schutz der Passanten" gesperrt.

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Die Böen seien bisher weit entfernt von Rekord-Windgeschwindigkeiten, sagte der DWD-Sprecher. Am Donnerstagnachmittag solle sich das Wetter etwas beruhigen, ehe es am Abend erneut zu kräftigen Böen am Rand einer Kaltfront komme, erläuterte der DWD-Sprecher. Der Freitag bringe erneut kräftige Böen bei deutlich schwächeren Windstärken.

dpa
stz

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