Trotz Aufhebung der Maskenpflicht bot sich am Montag in einer Aldi-Filiale in Krefeld das seit rund zwei Jahren gewohnte Bild: Die meisten Kundinnen und Kunden betraten das Geschäft mit einem Mundnasenschutz. Sie sind weiter vorsichtig. Der stern hat sich vor Ort ein Bild gemacht und mit einigen Menschen über die aufgehobene Maskenpflicht gesprochen. Eine 79-jährige Krefelderin sagte, dass sie die Aufhebung der Maskenpflicht "zu früh" findet: "Nun muss ich in Kauf nehmen, dass so viele Menschen die Maske nicht tragen. Das ist traurig, können wir aber nicht ändern". Sie fände es besser, wenn die Maske noch ein bisschen getragen werden würde.
"Corona ist noch nicht wirklich vorbei"
Auch Kundin Angelika Wienert bewertet die Aufhebung der Maskenpflicht als "nicht so gut". "Corona ist noch nicht wirklich vorbei und die Ansteckungsgefahr ist immer noch vorhanden. Ich werde weiter meine Maske tragen, ein bisschen unsicher fühle ich mich dabei aber trotzdem", sagte sie. Sie hätte daher "nichts dagegen", wenn die Maskenpflicht wieder eingeführt werden würde. "Solange die Ansteckungsgefahr noch so hoch ist, sollte man die Maske auch noch weiter tragen", so die 67-Jährige.
Ähnlich sieht es Rolf Stark, der nach dem Einkaufen gerade auf sein Fahrrad steigen will: "Ich halte nichts von dem Ende der Maskenpflicht. Ich mache das, was ich für richtig halte." Denn: "Die Maskenpflicht ist wichtig", meint der 82-Jährige. Er werde den Mund-Nasenschutz daher weiter tragen.
Ein Aldi-Kunde ohne Maske ließ sich dann aber doch antreffen. Der Mann wollte anonym bleiben und gab lediglich eine kurze Aussage ab: "Ich bin geeimpft und habe deshalb keine Angst, mich anzustecken."
Maskenpflicht: Rückkehr zum normalen Leben?
Die 33-jährige Stefanie Lautenbach sagte zum Wegfall der Pflicht: "Wenn man vollständig geimpft ist, ist das eigentlich was Gutes. Man muss ja irgendwie auch wieder ins normale Leben zurückkommen." Die 33-Jährige trug dennoch eine Maske. "Ich denke, das ist einfach Gewohnheit. Ich arbeite im Krankenhaus, da muss ich die eh tragen", erklärte sie. Angst vor einer Ansteckung hätte aber nicht.
Das Verhalten der Krefelder Kundinnen und Kunden bildet, so scheint es, keine Ausnahme: Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg sagte der Deutschen Presseagentur: "80 bis 90 Prozent unserer Kundinnen und Kunden in Berlin und Brandenburg haben beim Einkaufen am Montag weiterhin eine Maske getragen." Auch der Vorsitzende vom Verein für Handel und Gewerbe Saarbrücken, Michael Genth, sagte der Agentur am Montag: "Es gibt eine relativ unaufgeregte, stille, vernünftige große Mehrheit, die wie selbstverständlich mit Maske auf der Nase an den Stellen unterwegs ist, wo sich Menschen in geschlossenen Räumen näher kommen."
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Am vergangenen Freitag war die Maskenpflicht in Berlin aufgehoben worden. Seit Sonntag greift die neue Verordnung der Bundesregierung auch in den meisten anderen Bundesländern. Damit fällt die Maskenpflicht nun im großen Stil. Etwa bei Rewe, Lidl, Aldi und Edeka sowie im Möbelhaus Ikea, beim Buchhändler Thalia oder den Textilketten H&M und Primark ist das Einkaufen wieder ohne das Tragen einer Maske erlaubt. Den Beschäftigten und Kunden wird jedoch empfohlen, nicht auf den Mund-Nasenschutz zu verzichten. Die Gewerkschaft Verdi gab sich besorgt mit Blick auf das Ansteckungsrisiko unter den Beschäftigten. Auch viele Arbeitgeber sehen die abgeschaffte Maskenpflicht kritisch.
Und die kurze Momentaufnahme aus Krefeld scheint zu zeigen, dass auch die Kundinnen und Kunden dem Wegfall der Maske (noch) eher skeptisch gegenüber stehen.