Weltjugendtage Von Rom bis Köln

Seit dem ersten Weltjugendtag 1986 in Rom wechselt der Standort des Pilgerfests alle zwei bis drei Jahre. Papst Johannes Paul II. wollte die Begegnung mit Jugendlichen zur Dauereinrichtung machen.

Die Anfänge des Weltjugendtages (WJT) reichen zurück in die frühen 1980er Jahre: Damals trafen sich in Rom in der Nähe des Petersplatzes einige Jugendliche regelmäßig zu Gebeten und Gesprächen. 1984 wurde dann in Rom erstmals das "Internationale Jubiläum der Jugend" gefeiert. Mehr als 300 000 junge Menschen aus aller Welt folgten der Einladung von Papst Johannes Paul II., sich am Palmsonntag auf dem Petersplatz zu treffen.

"Wahrheit, Solidarität und Frieden"

Nach dem zweiten Jugendtreffen kündigte der Papst 1985 an, eine solche Begegnung zu einer Dauereinrichtung zu machen. Johannes Paul II. ging es darum, dass sich die Jugend gegen Unterdrückung und Egoismus engagierte. Die Teilnehmer sollten Strukturen schaffen, "die sich an der Wahrheit, der Solidarität und am Frieden ausrichten", hieß es in der Osterbotschaft "Urbi et Orbi" 1985.

1986 fand der erste Weltjugendtag in Rom statt, seitdem wird er im Wechsel mit Rom alle zwei bis drei Jahre auch in anderen Städten der Welt gefeiert. Zum ersten Weltjugendtag außerhalb Roms 1987 in Buenos Aires (Argentinien) kamen eine Million Teilnehmer. Zwei Jahre später nahmen am Treffen im spanischen Santiago de Compostela 600.000 junge Pilger teil.

Nach dem Fall der Mauer kamen 1991 etwa 1,5 Millionen Menschen ins polnische Tschenstochau. Der Weltjugendtag 1993 in Denver (USA) zog eine halbe Million junge Katholiken an. Das Treffen zwei Jahre später in Manila (Philippinen) wurde mit vier Millionen Teilnehmern die größte Menschenansammlung aller Zeiten.

Zum Weltjugendtag 1997 in Paris versammelten sich eine Million Jugendliche zum Abschlussgottesdienst. Der 15. Weltjugendtag wurde im Jahr 2000 zentral in Rom begangen, damals nahmen fast zwei Millionen Jugendliche teil. Beim Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags 2002 im kanadischen Toronto waren 800.000 Gläubige dabei.

Rund 400.000 angemeldete Gäste

Bisher meldeten sich rund 400.000 Gäste aus mehr als 160 Ländern für die Großveranstaltung mit Papst Benedikt XVI. an. Dabei stammen mit 290.000 Dauerbesuchern die meisten aus Europa. Aus Amerika machen sich 58.000 Gläubige auf den Weg, davon 37.000 aus Nordamerika. Rund 13.000 junge Menschen reisen aus Asien an, 9000 aus Afrika. Aus Ozeanien mit Neuseeland und Australien lockt der Weltjugendtag immerhin 3000 Besucher in die Domstadt.

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Unter den Europäern sind die Italiener mit 80.000 angemeldeten Gästen die Spitzenreiter, gefolgt von 70.000 Deutschen, 40.000 Franzosen und 30.000 Spaniern. Aus Polen meldeten 17.000 Christen einen Übernachtungs- und Verpflegungsbedarf an. Zudem werden im Kölner Erzbistum knapp 5000 Portugiesen, 3000 Österreicher und 2500 Schweizer in privaten oder öffentlichen Unterkünften beherbergt. 1000 junge Russen, aber auch Gäste aus Ländern wie Albanien, Slowenien Litauen oder der Slowakei werden in kleineren Gruppen erwartet.

Unter den angemeldeten 13.000 Asiaten kommen auch 400 Japaner und 180 Chinesen nach Köln, obwohl sich in diesen Ländern nur eine geringe Minderheit zum Christentum bekennt. Dagegen ist Südkorea mit 1000 Gästen vertreten. Aus Afrika stammen 300 der insgesamt 9000 Besucher aus Kenia, 170 aus Namibia. Andere Länder sind mit kleinen Gruppen vertreten, so etwa auch Mali mit 30 oder Lesotho mit 5 Gläubigen.

DPA
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