Zu wenig Gehalt Krankenschwester, die Covid-kranken Boris Johnson pflegte, hat gekündigt

Krankenschwester Jenny McGee steht bei einer Gartenparty in der Downing Street mit Premierminister Boris Johnson.
Krankenschwester Jenny McGee, hier bei einer Gartenparty in der Downing Street mit Premierminister Boris Johnson, beklagte sich über mangelnde Anerkennung seitens der Regierung
© Andrew Parsons / DPA
Vergangenes Jahr betreute Jenny McGee den an Covid-19 erkrankten Premierminister Boris Johnson. Jetzt hat die Krankenschwester gekündigt – aus mangelnder Anerkennung seitens der Regierung.

Sie kümmerte sich als eine der Krankenschwestern im Frühling 2020 um den an Corona erkrankten britischen Premierminister Boris Johnson, nun hat Jenny McGee gekündigt – wegen mangelnder Anerkennung seitens der Regierung.

"Wir erhalten nicht den Respekt und den Lohn, den wir verdienen", sagte McGee dem Sender Channel 4. "Deshalb habe ich meine Kündigung eingereicht." Mehrere britische Medien zitierten am Dienstag vorab aus dem Gespräch, das Teil einer für den 24. Mai geplanten Dokumentation über die Corona-Pandemie ist. Viele Pflegekräfte hätten den Eindruck, dass die Regierung in der Pandemie sehr ineffektiv und unentschlossen gehandelt habe.

Jenny McGee will erstmal Urlaub in ihrer Heimat Neuseeland machen

Gewerkschaften und Opposition sind empört, dass das Pflegepersonal nur ein Prozent mehr Lohn erhalten soll, deutlich unter dem erwarteten Inflationsniveau. Die Regierung betont, dass die Pflegekräfte im Gegensatz zu anderen Beschäftigten des Öffentlichen Diensts eine Lohnerhöhung erhalten. Dies zeige die Wertschätzung.

In einer Mitteilung ihres Arbeitgebers wird McGee zurückhaltender zitiert. "Nach dem härtesten Jahr meiner Karriere als Krankenpflegerin mache ich eine Pause vom (Nationalen Gesundheitsdienst) NHS, hoffe aber, dass ich in Zukunft zurückkehren kann", sagte sie demnach. Sie werde zunächst in der Karibik arbeiten und dann einen Urlaub in ihrer Heimat Neuseeland machen.

Krankenschwester über kranken Boris Johnson: "Er hatte wirklich eine andere Farbe"

Über den erkrankten Regierungschef sagte McGee in der Dokumentation: "Ich erinnere mich, wie ich ihn sah und gedacht habe, dass es ihm sehr schlecht geht. Er hatte wirklich eine andere Farbe." Um Johnson herum seien viele kranke Patienten gewesen, von denen einige im Sterben lagen. Der Premierminister war tagelang auf einer Intensivstation behandelt worden. Nach seiner Entlassung hatte Johnson McGee sowie dem ursprünglich aus Portugal stammenden Pfleger Luis Pitarma gedankt, er verdanke ihnen sein Leben. Im Sommer 2020 lud er beide zu einer Gartenfeier in seinem Amtssitz ein.

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jek

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