Für Kosmetikhersteller sind Männer, die sich ungeniert pflegen, ein Geschenk des dritten Jahrtausends: Allein zwischen 2003 und 2007 kletterte der Jahresumsatz an Cremes, Lotionen und Gels für den Herrn um mehr als 16 Prozent von 756 auf 884 Millionen Euro.
Für Frauen lohnt sich dieses neue Körperbewusstsein übrigens auch - die Zeiten, da der Liebste morgens verstohlen ins Cremetöpfchen der Lebensgefährtin langte, sind damit endgültig vorbei. Das ist auch gut so - denn als Mann haben Sie im wahrsten Sinne des Wortes eine dickere Haut als Frauen und brauchen daher andere, speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Kosmetik.
Das männliche http://www.stern.de/haut/ueberblick/falten-so-altert-die-haut-638579.html;Kollagenfasern kreuz und quer miteinander vernetzt sind. Diese stabilere Struktur schützt besser vor Umwelteinflüssen, Falten entstehen bei den Herren daher oft erst später. Grundsätzlich läuft der Prozess des Alterns aber bei beiden Geschlechtern gleich ab: Die Haut bildet mit den Jahren immer weniger Kollagen, ein Protein, das sehr viel Wasser aufnehmen kann und daher als körpereigener Glattmacher gilt.
Produziert der Organismus weniger Kollagen, erschlafft die Haut und wirft Falten. Cremes, die Kollagen enthalten, können das straffende Protein zwar leider nicht ins Bindegewebe transportieren, auch wenn der Beipackzettel gelegentlich anderes verspricht. Aber sie bilden auf der äußeren Hautschicht zumindest einen Film, der das Wasser in der Haut hält und diese so vorm Austrocknen schützt.
Männerhaut ist von Natur aus gut gefettet
Die robustere Haut der Herren hat auch Nachteile: Männer besitzen mehr Talgdrüsen als Frauen, ihr Teint ist daher meist fettiger als Frauenhaut und neigt zu Unreinheiten. Schließlich sind verstopfte Talgdrüsen schuld an Pickeln, in der Pubertät leiden Jungen daher oft sehr viel stärker unter Akne als Mädchen. Und auch bei erwachsenen Kerlen blühen häufiger Pusteln rund um Mund und Nase.
Schon deshalb sollte Mann möglichst die Finger von den Cremetöpfen der Partnerin lassen. Frauenkosmetik enthält nämlich normalerweise viel Fett. Die meisten Männer brauchen aber eher eine Feuchtigkeitscreme und sollten höchstens im Winter, wenn Heizungsluft das Gesicht spröde und trocken macht, gelegentlich nachfetten.
Nach der Rasur ist Pflege Pflicht
Und dann wäre da noch das lästige Rasieren, eine echte Strapaze. Denn der allmorgendlichen Prozedur fallen nicht nur Bartstoppeln, sondern auch Hornschüppchen der obersten Hautschicht zum Opfer. Ganz wichtig ist daher, dass Sie die Rasur auf Ihren Hauttyp abstimmen. Viele Männer, die sich mit Pickeln plagen, schwören auf Trockenrasur, weil die Haut so weniger gereizt wird.
Die Pflege danach ist in jedem Fall Pflicht. Ein alkoholhaltiges Aftershave desinfiziert, kann aber höllisch brennen. Wenn Sie empfindlich sind, sollten Sie lieber einen beruhigenden Balsam oder eine Lotion mit wenig Alkohol verwenden.