... dass sie sich auf das Drei- bis Vierfache ihres Ruhevolumens vergrößert haben. Der Penis steht.
Zwei dieser Männlichkeitsvergrößerer sind seitlich angeordnet, sie bilden die so genannten Penisschwellkörper (Corpora cavernosa). Ein dritter, der Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum), liegt an der Unterseite. Er hält die Harnröhre offen und ebnet damit Millionen von Samen beim Erguss den Weg in ihre ungewisse Zukunft. Ein Hohlraumsystem in ihrem Inneren ermöglicht es den Schwellkörpern, ihrem Namen Ehre zu machen. Bei einer Erektion füllt es sich wie ein Schwamm mit Blut und dehnt sich aus. Begrenzt wird es durch ein Bälkchensystem aus Gefäßen, Muskeln, Bindegewebe und Nerven. Zusätzlich umgibt die Schwellkörper eine derbe Kollagenfaser-Hülle, die Tunica albuginea.
Meist ist die Muskulatur in den Bälkchen zusammengezogen, der arterielle Blutfluss gedrosselt, der Penis hängt. Bei sexueller Erregung hingegen werden Botenstoffe wie Stickoxid (NO) ausgeschüttet, und die bis dahin kontrahierte Muskulatur in den Schwellkörpern erschlafft. Das Hohlraumsystem wirkt nun wie ein Ventil: Es fließt weiter Blut in das Gewebe, aber nur noch wenig wieder hinaus. Das gestaute Blut bewirkt, dass sich die Schwellkörper innerhalb der Tunica albuginea ausdehnen, was den Abfluss des Bluts zusätzlich behindert. Auf das bis zu Siebenfache kann die Blutmenge in den Corpora steigen. Schließlich ist der Penis steif und hat deutlich an Länge und Umfang zugelegt.
Nicht immer funktioniert alles so problemlos. Fast zwei Drittel aller über 65-Jährigen leiden an Erektionsstörungen. Früher ging man meist von psychischen Ursachen aus. Heute weiß man, dass bei etwa der Hälfte der Betroffenen Arteriosklerose, neurologische Schäden oder hormonelle Veränderungen das sensible System stören. Rund 80 Prozent der Männer mit Dysfunktion können Medikamente helfen: Sie hemmen den Abbau eines Stoffes, der auf die Muskeln im Schwellkörper wirkt und so die Adern für den Blutstrom erweitert.