Was ist SARS?
Die Abkürzung steht für "Severe Acute Respiratory Syndrome", also "schweres akutes Atemwegs-Syndrom". "Syndrom" bedeutet Krankheitsbild. Und "akut" ist es, weil es rasch auftritt (und meist auch verhältnismäßig schnell wieder verschwindet). SARS ist eine neu aufgetretene Virusinfektion, die von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Wie kann man sich mit SARS anstecken?
In der Nähe eines Kranken durch Tröpfcheninfektion (also durch Sekrete aus den Atemwegen), wenn er niest, hustet oder auch nur normal ausatmet. Das gilt zumindest für die Zeit, in der die Symptome bestehen. Möglich ist eine Übertragung offenbar auch durch infektiösen Kot. Ob Körperflüssigkeiten wie Tränen oder Blut gefährlich sind, wird untersucht. Gelangt der Erreger in die Umgebung des Patienten, kann er wahrscheinlich auf dem Krankenbett oder auf einem Trinkglas bis zu 24 Stunden überleben.
Muss man sich besonders schützen?
In Deutschland sind keine speziellen Vorkehrungen erforderlich. Alle bisherigen SARS-Fälle beruhten auf Ansteckungen im Ausland. Die Kranken konnten isoliert werden. Wer in die Nähe von Patienten kommen könnte (medizinisches Personal), muss eine dichte Schutzmaske tragen und durch sorgfältige Hygiene (Händewaschen) vorbeugen. Impfstoffe stehen nicht zur Verfügung.
Wann besteht ein SARS-Verdacht?
In Deutschland nur dann, wenn ein Erkrankter maximal zehn Tage vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen in stark betroffenen Gebieten (vor allem China und Kanada) war oder mit SARS-Kranken Kontakt hatte. Bedenklich ist dann plötzliches Fieber (über 38 Grad); grippeähnliche Beschwerden wie Schüttelfrost, Kopf- und Halsschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein können hinzukommen. Zwei bis sieben Tage später entwickelt sich ein trockener Husten, der so schlimm werden kann, dass bis zu 20 Prozent der Patienten künstlich beatmet werden müssen. Röntgenaufnahmen zeigen eine Lungenentzündung.
Wie viele Kranke sterben an der Infektion?
Derzeit liegt die Todesrate bei knapp sechs Prozent der registrierten Fälle. Ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen scheinen besonders gefährdet zu sein. Von SARS-Patienten über 75 Jahren stirbt jeder Vierte. Wie hoch die Sterberate insgesamt ist, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen, weil unklar ist, wie viele Menschen ohne schwere Symptome infiziert sein könnten.
Ist die Ursache von SARS schon sicher festgestellt?
Ein bislang unbekanntes Virus aus der Corona-Gruppe (unter dem Mikroskop ähneln diese einer Krone) gilt als Erreger von SARS. In Tier-versuchen erzeugte er die bekannten Symptome. Aber auch andere Virentypen werden vorsichtshalber untersucht: Noch kann nicht ausgeschlossen werden, dass mehrere Erreger zusammenwirken.
Gibt es SARS-Tests?
Das Virus kann direkt nachgewiesen werden (durch genetische Untersuchung oder Anzucht im Labor). Ein negatives Ergebnis schließt aber eine Infektion nicht aus, da nur eine bestimmte Probe und nicht der gesamte Organismus eines Patienten getestet werden kann. Indirekt ist ein Nachweis möglich, wenn das Immunsystem eines Patienten reagiert und typische Antikörper bildet. Die sind aber je nach Verfahren verlässlich erst nach zehn bis 21 Tagen nachweisbar. Einen sicheren Test gibt es derzeit also noch nicht.
Können Medikamente gegen SARS helfen?
Spezielle Arzneien gibt es - wie bei den meisten Viruserkrankungen - noch nicht: Antibiotika etwa wirken nur gegen Bakterien. Derzeit wird der Allgemeinzustand eines Patienten medikamentös gestützt, um sein Immunsystem beim Kampf gegen SARS zu stärken. Die Wirkung der wenigen infrage kommenden antiviralen Mittel wie "Ribavirin" wird noch getestet.