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Impfstoff von Biontech und Pfizer "Wie ein heftiger Kater": Probanden berichten, wie es ihnen nach der Corona-Impfung ging

Biontech und Pfizer haben vielversprechende erste Ergebnisse zur ihrem Impfstoff präsentiert
Das Mainzer Unternehmen Biontech und die US-Firma Pfizer haben vielversprechende erste Ergebnisse zur ihrem Impfstoff präsentiert
© Karl-Josef Hildenbrand / DPA
Biontech und Pfizer wollen für ihren Impfstoff noch diesen Monat eine US-Zulassung beantragen, Europa soll bald folgen. Eine Studie lieferte erste, vielversprechende Ergebnisse. Mehrere Probanden berichten von ihrer Impfung.

Biontech und Pfizer haben mitgeteilt, dass ihr Impfstoff mehr als 90 Prozent Wirksamkeit in einer ersten Studie erreicht hat. Zehntausenden Probanden weltweit wurden dafür geimpft. Einige von ihnen berichten gegenüber Medien von ihren Erfahrungen.

Der Youtube-Kanal "Breaking Lab" hat mit einem der deutschen Testkandidaten gesprochen. Dieser ist nach eigenen Angaben Arzt und wird in dem Video nicht namentlich genannt. Er berichtet von den Abläufen der Studie. Demnach sei er einer von 800 deutschen Probanden gewesen und sei zunächst gründlich von einem Arzt untersucht worden. Man habe ihm Blut abgenommen und einen Corona-Abstrich gemacht. Dann habe er im Abstand von drei Wochen zweimal eine Injektion in den Oberarm erhalten.

Er sei sich "ziemlich sicher", dass er zu der Hälfte gehörte, die tatsächlich den Impfstoff und nicht eine Placebo-Dosis erhalten habe. Schließlich habe er Impfreaktionen entwickelt: eine Schwellung am Oberarm, ein leichtes Kribbeln und etwas erhöhte Temperatur am nächsten Tag. Rund eine Woche nach der zweiten Dosis werde er vermutlich den Impfschutz haben, berichtet der Arzt, dessen Alter nicht thematisiert wird. 

Corona-Impfstoff: Arzt nahm auch wegen Patienten an Studie teil

Auch zum Schutz seiner Patienten habe er sich für die Studie gemeldet. "Ich habe 100 Dialyse-Patienten, 75 Nierentransplantierte und 50, denen dauernd das Wasser in die Lunge läuft. Die wären alle massiv gefährdet bei einer Corona-Infektion. Dieses Risiko ist für mich jetzt maximal reduziert", sagt der Mann während des Telefonats mit Kanalbetreiber Jacob Beautemps.

Die britische "Daily Mail" sprach ebenfalls mit Probanden der Impfstoff-Studie aus den USA. Der 44-jährige Glenn Geshields berichtet von einem "heftigen Kater", den er nach der ersten Impfungen bekommen habe. Als er nach Hause gekommen sei, habe er sich schlecht gefühlt und ein wenig geschlafen. Dann sei er hungrig aufgewacht und habe "wohl mehr gegessen innerhalb von 24 Stunden, als jemals zuvor". Außerdem habe er Kopfschmerzen gehabt. Bei der zweiten Impfung sei der "Kater deutlich milder" gewesen, berichtet Geshields. Nicht nur wegen der Reaktion ist er sich ebenfalls sicher zu denjenigen zu gehören, die den Impfstoff verabreicht bekamen. Der Texaner habe "geschummelt", wie er es nennt, und nach seinen Injektionen einen Antikörpertest machen lassen, der positiv gewesen sei.

Pfizer und Biontech wollen mehr als eine Milliarde Dosen produzieren

Der deutsche Arzt, der mit "Breaking Lab" sprach, berichtete noch von weiteren Abläufen. So werde man nach der zweiten Dosis erneut untersucht, und zwar nach drei, sechs, zwölf und 24 Monaten. Er sprach sich klar für eine Impfung aus. "Es ist ja noch früh mit den Daten, aber ich kann es nur empfehlen", sagt der Arzt. "Wenn man damit 90-prozentigen Schutz hinbekommt, das wäre ja um Klassen besser als zum Beispiel bei der Grippe-Impfung."

Nach den vielversprechenden ersten Ergebnissen zum Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer wächst weltweit die Vorfreude darauf, dass ein zugelassenes Mittel das Leben bald womöglich wieder etwas normaler werden lassen könnte. In den USA wollen die Firmen wohl noch in diesem Monat eine Notzulassung beantragen, Europa soll bald folgen. Der Impfschutz soll sich laut den Pfizer und Biontech nach zwei Injektionen einstellen. Sie wollen dieses Jahr 50 Millionen und nächstes Jahr 1,3 Milliarden Impfdosen bereitstellen – weltweit.

Quellen:Youtube, Breaking Lab / "Daily Mail"

fin

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