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Brechdurchfall bei Kindern Rebellion der Eingeweide

Meist sind an dem Malheur Viren oder Bakterien schuld
Meist sind an dem Malheur Viren oder Bakterien schuld
© Colourbox
Da kommt das Innerste nach außen: Brechdurchfall ist medizinisch gesehen jedoch meist harmlos. Damit wird der Körper schnell schädliche Mikroben los.

Hat Ihr Kind Durchfall und erbricht es sich gleichzeitig, sprechen Fachleute vom Brechdurchfall. Meist lösen Viren oder Bakterien die Rebellion der Eingeweide aus.

Expertenmeinung

Johannes Forster, Chefarzt der Abteilung für Kinderheilkunde am St. Josefskrankenhaus Freiburg, und Hans-Ulrich Neumann, Hamburger Kinderarzt:

Es gibt kindgerechte Getränke, die den Verlust an Wasser und Mineralstoffen sicher und schnell ausgleichen: die so genannten ORS-Lösungen. Sie enthalten Salze und geringe Mengen Zucker. Diese Lösungen können Sie in der Apotheke kaufen. Oder Sie mischen selbst: Sie verrühren einen Liter sauberes Wasser mit einem gestrichenen Teelöffel Salz und acht gestrichenen Teelöffeln Zucker. Die Flüssigkeit geben Sie dem Kind dann mit dem Löffel oder der Flasche. Kinder, die nichts mehr trinken können, müssen eine Infusionsbehandlung bekommen.

Es gibt Hinweise, dass Probiotika - zum Beispiel Joghurts - mit Laktobazillen die Dauer des Durchfalls verkürzen. Medikamente für Erwachsene hingegen sind für Kinder nicht zu empfehlen: Solche Wirkstoffe, zum Beispiel Loperamid, bremsen die Darmbewegung bremsen und stoppen so den Durchfall. Diese Medikamente haben zu viele Nebenwirkungen.

Ob Bakterien oder Viren, beide besetzen den Darm und den Magen und stören dort den natürlichen Gang der Dinge. Der Darm kann nicht mehr genügend Wasser und Mineralien aufnehmen, stattdessen scheidet er sie aus. Deshalb wird der Kot flüssig.

Die Durchfälle und das Erbrechen können heftig sein, dauern oft aber nur zwei bis drei Tage. Dann hat der Körper sich erfolgreich gegen die Übeltäter gewehrt und ist sie losgeworden. Denn sowohl der Durchfall als auch das Erbrechen sind Not-Reaktionen des Organismus.

Manche Kinder haben dabei auch Fieber - auch dies ist eine gesunde Reaktion des Immunsystems auf die Eindringlinge. Bauchschmerzen können ein weiteres Symptom sein, sie zeigen an, dass im Magen-Darm-Trakt noch kein Frieden herrscht.

Für Säuglinge und Kleinkinder kann Brechdurchfall besonders deshalb gefährlich werden. Denn sie verlieren schnell viel Flüssigkeit und damit auch Mineralstoffe. Damit Ihr Kind nicht austrocknet, sollten sie ihm viel zu trinken geben, am besten immer wieder in kleinen Portionen. Geeignet sind gezuckerte, lauwarme Tees und verdünnte Fruchtsäfte mit je einer Prise Salz.

Maren Wernecke / Jan Schweitzer

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