Freunde, lasst es uns so sagen, wie es ist: Es gibt schon seit geraumer Zeit kaum gute Gründe dafür, ein Mann zu sein. Ist doch so. Frauen melden Autos in Metallic-Schwarz, die durch James-Bond-Filme populär wurden, auf ihren eigenen Namen an. Sie empfinden keinen Penisneid mehr, seit ihnen jemand den Hodenquetschgriff beigebracht hat. Frauen sind in der Lage, ihre Brustvergrößerung selbst zu bezahlen, und im allerschlimmsten Fall können sie sogar Software-Packages vom Provider ihrer Homepage über eine digitale ISDN-Leitung downloaden. Freunde, die traurige Wahrheit ist: Es gibt keine Helden mehr, seit Frauen ihre Männer nicht mehr für Helden halten und zudem noch Universitäten und Selbstverteidigungskurse besuchen dürfen.
Eine schlimme Entwicklung. Denn nichts stört den Alltag einer modernen Frau mehr als ein Partner, der sich ihr unterlegen fühlt. Da haben unsere Schwestern die vergangenen Jahrzehnte für die Gleichberechtigung gekämpft. Und? Jetzt verbringen die Frauen, die nicht mehr unterdrückt werden, ihre karg bemessene Freizeit damit, ihren Partnern das Gefühl zu vermitteln, sie würden irgendwofür gebraucht. Natürlich ist im Prinzip nichts dagegen zu sagen, dass Frauen weiterführende Schulen besuchen, dass sie Direktorinnen werden und ohne Beifahrer Auto fahren dürfen. Aber bei aller Emanzipation sollten sie - um des lieben Friedens und ihrer eigenen sexuellen Befriedigung willen - sich ab und zu von ihren Männern irgendwas erklären lassen. Zum Beispiel, wo am Firmament der Große Wagen parkt - auch wenn sie den mittlerweile mit geschlossenen Augen finden würden. Es ist doch so einfach: Ein zufriedener, und damit ein befriedigender Mann, ist ein Mann, der sich wichtig vorkommt.
Sie gähnen ausgiebig, während der Typ, mit dem Sie alsbald ins Bett wollen, Ihnen die elastizitätsorientierte Zinsrisikosteuerung darlegt? Sie sagen ihm, dass er schlecht einparken kann? Dass die Verfärbungen auf seinem Handrücken keineswegs Sommersprossen, sondern Altersflecken seien? Dass Sie nicht verstehen können, warum ein Mensch seines Alters noch nicht finanziell unabhängig ist? Glückwunsch, Sie unsensible Pute. Da könnten sie auch gleich kichernd auf sein Geschlechtsteilchen deuten. Frauen, die im Alltag zu ehrlich sind, brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie sich anschließend sagen hören: "Ach Schatz, das macht doch nichts, das passiert doch jedem mal." Es passiert nämlich nicht jedem. Und natürlich macht es was. Machen wir uns nichts vor.
Aufrichtigkeit wird völlig überbewertet, und ein klares, ehrliches Wort zur falschen Zeit hat schon manch Unfrieden gestiftet und einige männliche Egos und Geschlechtsorgane in den Grundfesten erschüttert. Frauen wollen ja auch nicht zu jeder Zeit die Wahrheit hören. Nicht auszudenken, wie rasant es mit der weiblichen Potenz bergab ginge, würden Männer ehrliche Antworten geben auf die Frage: "Woran denkst du gerade?" Schwestern, seid weise, und bedenkt: Jeder Mensch hat Anspruch darauf, belogen zu werden. Männer auch.