Kinder rauchender Mütter haben ein größeres Risiko, an Übergewicht oder Fettleibigkeit zu leiden. Das ist das Ergebnis einer Studie von australischen Wissenschaftlern um Abdullah Al Mamun von der School of Population Health der University of Queensland. Verzichten die werdenden Mütter nicht auf ihren Nikotinkonsum, sei die Wahrscheinlichkeit für ihr Kind, später deutlich zuzunehmen, um mehr als 40 Prozent erhöht, teilt der Australisch-Neuseeländische Hochschulverbund in Berlin mit.
In der westlichen Welt rauchen gegenwärtig etwa 30 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. Etwa zwei Drittel von ihnen verzichten den Angaben nach auch während der Schwangerschaft nicht auf Zigaretten. Obwohl viele dieser Frauen selbst normalgewichtig waren, hatte das Rauchen den gegenteiligen Effekt bei ihren Kindern: Bei ihnen zeigte sich eine um 42 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, im Alter von 14 Jahren unter Adipositas zu leiden, als bei Kindern von nicht rauchenden Müttern.
Erkenntnisse sollen Schwangere abschrecken
Die Erkenntnisse basieren auf einer Studie mit 3253 Kindern, die zwischen 1981 und 1984 im australischen Brisbane geboren wurden. Die Wissenschaftler erfassten das Rauchverhalten der Mütter sowie den Grad der Fettleibigkeit der Kinder, aber auch deren Essverhalten, Fernsehkonsum, körperliche Bewegung und ob die Kinder mit der Brust gestillt wurden. Mamun zufolge sei dies die erste Langzeitstudie dieser Art.
Die Erkenntnisse sollten nach Meinung der Forscher ein weiterer Anreiz für werdende Mütter sein, während der Schwangerschaft nicht zu rauchen. Weitere Forschungen sollen nun zeigen, welche der 4000 im Zigarettenrauch enthaltenen Chemikalien Appetit oder Gewichtszunahme steuern, heißt es weiter.