Erstmals ist in Deutschland eine Niere aus einer Lebend-Spende erfolgreich transplantiert worden, obwohl die Blutgruppen von Spender und Empfänger nicht zusammenpassten. Dies teilte das Universitätsklinikum Freiburg am Donnerstag mit. Für die rund 12.000 Menschen, die der Mitteilung zufolge derzeit allein in Deutschland auf eine Nierentransplantation warten, ergeben sich damit ganz neue Perspektiven. Denn die Zahl möglicher Lebend-Nieren-Spenden für Transplantationen könnte sich so erheblich erhöhen.
Immer wieder passen bei Lebend-Spenden Spender und Empfänger auf Grund der Blutgruppe nicht zueinander. Bei Lebend-Spenden, die von der Blutgruppe abhängig sind, liegt den Angaben zufolge die Wartezeit im Bereich von Eurotransplant - der europäischen Koordinierungsstelle für die Vergabe von Spenderorganen - bisher zwischen fünf und sechs Jahren. Frühzeitige Transplantationen bei dialysepflichtigen Patienten sind aber nur mit einer Lebend-Spende möglich. Mit der Einführung der so genannten AB0-Inkompatiblen Form der Organ-Verpflanzung könnte nun die Zahl der möglichen Transplantationen erheblich steigen.
Der Erfolg macht Mut
Die erste jetzt durchgeführte Transplantation entgegen den Blutgruppenregeln habe zu einem Erfolg geführt, der für viele betroffene Spender und Empfängerpaare in Deutschland eine Ermutigung sein könnte, den gleichen Weg zu gehen, erklärte Günter Kirste, der die Transplantation leitete. Angesichts der dramatisch langen Wartezeiten für eine Nierentransplantation, während der es zu einer erheblichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes vieler Patienten komme, müsse die Lebendspende gefördert werden, zumal die Bereitschaft bei Patienten und deren Angehörigen zur Spende sehr hoch sei.