Corona in Deutschland Nächster starker Anstieg: Mehr als 21.000 Neuinfektionen – auch wichtigste Kennzahl wächst

Mehr Coronafälle, mehr Fälle im Krankenhaus: Die Coronazahlen steigen deutlich an
Mehr Coronafälle, mehr Patienten in Krankenhäusern: Die Coronazahlen steigen deutlich an
© Karl-Josef Hildenbrand / DPA
Der Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt seit Wochen an. Am Freitag überschritt der Wert der neu gemeldeten Fälle wieder die 20.000er-Marke. Auch die Corona-Patienten in Krankenhäusern werden mehr – der Ärztepräsident warnt.

Die Corona-Infektionen steigen wieder stark an – und das noch früher als vor einem Jahr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 145,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 139,2 gelegen, vor einer Woche bei 100,0.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.543 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 15.145 Ansteckungen gelegen.

Coronapatienten in Krankenhäusern: Auch wichtigste Kennzahl steigt an

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 90 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 3,50 an (Donnerstag: 3,31, Mittwoch: 3,07). Am Samstag und Sonntag wird der Wert nicht veröffentlicht.

Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Zunehmend lauter werden allerdings die Warnungen vor erneuten Notlagen in den Kliniken und einer abwartenden Politik des Augen-zu-und-durch. Das medizinische Personal sei an der Belastungsgrenze und niemand wolle erneut erleben, dass planbare Operationen abgesagt werden müssten, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt. "Das sollten sich auch diejenigen vergegenwärtigen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht geimpft haben." Reinhardt warb für Auffrischungsimpfungen und entschlossenes Handeln: "Noch ist die Situation beherrschbar."

DPA · AFP
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