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Oben ohne Ich hatte Brustkrebs. Und ich habe ein Leben nach dem Brustkrebs.

Vor fünf Jahren bekam Uta Melle die Diagnose Brustkrebs. Sie ließ sich beide Brüste amputieren und die Eierstöcke entfernen. In ihrem Blog erzählt sie vom Krebs und dem Leben danach.

Zum Zeitpunkt meiner Diagnose, vor 5 Jahren, sind jährlich 55.000 Frauen allein in Deutschland an Brustkrebs erkrankt. Heute sind es 85.000 Frauen, die von ihrem Arzt erfahren: „Sie haben Brustkrebs“.

Vom Krebs und vom Leben nach dem Krebs will ich hier erzählen. Kurz meine Kranken- und Heilungsgeschichte: 2009 entdeckte ich einen Knoten in meiner linken Brust, deshalb habe ich sie sofort amputieren lassen. Meine Mutter hatte die gleiche Diagnose im gleichen Alter. 7 Jahre später ging es bei ihr in der anderen Brust weiter. Deshalb habe ich mir gleich die zweite Brust mit abnehmen lassen und noch eine Chemokeule hinterher geschickt, um eventuelle Metastasen zu bekämpfen. Um die Hormonzufuhr, die ein weiteres Ausbreiten des Krebses forcieren könnte, zu verhindern, habe ich mir auch die Eierstöcke entfernen lassen. So habe ich alles getan, um so lange wie möglich auch für meine Kinder auf dieser wunderschönen Erde zu sein! Das waren jedenfalls damals meine Gedanken. Als ich krank war, hatte ich nur meine Kinder im Kopf. Ich selbst war mir gar nicht so wichtig. Heute, ohne Brüste aber mit vielen neuen Erfahrungen, merke ich: Es ist ein neues Leben für mich daraus erwachsen.

Ich habe auf dem Weg großartige Frauen getroffen, Leidens- und Chemoschwestern, aber auch Schwestern in der Freude, mit denen mich gemeinsame Erfahrungen, welche der Krebs einfach mit sich bringt und gemeinsame Projekte verbinden. Mein Amazonen-Projekt hat mir gezeigt, dass ich etwas initiieren kann, was viel größer wurde als ich je glaubte zu sein. Der Blick auf die Narbe einer anderen Frau und zu sehen, wie diese damit umgeht, verändert den eigenen Umgang. Das es oft schon hilft, Ängste und Hilflosigkeit zu teilen, um sich weniger ängstlich und hilflos zu fühlen. Für Betroffene und deren Umfeld.

Dafür starte ich diesen Blog: Gegen die Sprachlosigkeit, für Verständnis, für Verstehen und zum Schluss auch einfach für das Wissen, mit dieser Krankheit und dem Leben nicht allein zu sein!

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